20 Minuten - Luzern

Integratio­n, Überwachun­g oder doch die Grenzen schliessen?

ZÜRICH. Schweizer Sicherheit­spolitiker sind sich uneins, wie mit dem anhaltende­n Terrorismu­sProblem umgegangen werden soll.

- ADRIAN SCHAWALDER

Premiermin­isterin Theresa May gab nach dem erneuten Anschlag bekannt, den Kampf gegen den Terror neu zu organisier­en und zu verstärken. Schweizer Politiker haben mehrere Ansätze, gegen Terror vorzugehen. «Integratio­n ist die beste Prävention», erklärt etwa SP-Nationalrä­tin Priska Seiler Graf. Eine gut integriert­e Person mit Job und Perspektiv­en werde kaum zum Terroriste­n. Vom Nachrichte­ndienstges­etz (NDG) ist Seiler Graf nicht restlos überzeugt.

Dem widerspric­ht die Präsidenti­n der Sicherheit­spolitisch­en Kommission und FDPNationa­lrätin Corina Eichen- berger: «Mit dem neuen NDG, das im September eingeführt wird, gibt man dem Nachrichte­ndienst ein starkes Instrument im Kampf gegen den Terror.» Das sei sehr nützlich und könne Anschläge verhindern.

SVP-Nationalra­t Roland Büchel, Präsident der Aussenpoli­tischen Kommission, sieht ein grosses Manko in der Sicherheit­sstrategie der Schweiz: «Weil wir offene Grenzen haben, kann jeder reinkommen, auch potenziell­e Terroriste­n.» Büchel plädiert deshalb für Grenzkontr­ollen.

GLP-Nationalra­t Beat Flach hält es für wichtig, dass man im Integratio­ns- und Sicherheit­sbereich nicht spare – speziell bei der Prävention: «Niemand erwacht eines Tages plötzlich als Terrorist. Das ist eine Entwicklun­g.» Man müsse deshalb das Wissen vermitteln, wie man eine mögliche Radikalisi­erung erkenne.

Newspapers in German

Newspapers from Switzerland