SBB meistert Pfingsten fast fehlerfrei
BELLINZONA. Trotz vollen Zügen aus dem Tessin: Die SBB erhält viel Lob – ausser für Reservationen, die nicht funktionierten.
Während in den letzten Jahren die Züge aus dem Süden an Pfingstmontag zum Bersten voll und häufig verspätet waren, klappte gestern fast alles wie am Schnürchen. Die rund zehn Extrazüge mit ihren fast 10 000 zusätzlichen Sitzplätzen, die die SBB gestern auf den Weg in die Deutschschweiz schickte, waren voll. Stehen musste aber niemand. An den Bahnhöfen im Tessin halfen viele SBB-Mitarbeiter bei Fragen.
Die Bahn hatte allerdings Probleme mit Reservationen. Sie hatte dafür geworben, Sitzplätze zu reservieren. Viele, die davon Gebrauch gemacht hatten, wurden enttäuscht. «Erst als wir schon im Zug waren, wurde uns gesagt, dass unsere Reservationen auf einen anderen Wagen gelegt worden waren», sagt eine Bahnkundin. In einem anderen Zug waren die Reservationsschilder gar nicht erst angebracht – und schon belegte Sitze mussten mühsam erkämpft werden.
Ausflügler ärgerten sich auch, dass die Zusatzzüge über Sursee nach Zürich geschickt wurden und länger für die Reise brauchten. Insgesamt geben die Tessin-Heimkehrer der SBB aber gute Noten. Insbesondere die Platzverhältnisse loben sie gegenüber 20 Minuten. Zudem gab es kaum Verspätungen. Die Bahn schlug damit das Auto: Wie Viasuisse gestern mitteilte, wuchs die Staulänge vor dem Gotthard-Nordportal auf bis zu 7 Kilometer – das entspricht eineinhalb Stunden Wartezeit. Erst in der Nacht rechnete Viasuisse mit der Auflösung des Staus.