GeloAlt-JwerdenimmermehrzuRadioheadDasWartenaufDuaLipahatsichhnt
Entweder man liebt oder man hasst Alt-J: Die dahinplätschernden Arrangements und der nasale Gesang sind nicht jedermanns Sache. Daran wird sich auch mit dem dritten Album, «Relaxer», nichts ändern. Im Gegenteil – das britische Trio ist noch etwas schrulliger geworden. Der Opener «3WW» etwa könnte auch aus dem Hause Radiohead stammen. Im Anschluss wandeln Alt-J den Klassiker «House of the Ri- sing Sun» bis zur Unkenntlichkeit ab oder ehren in «Deadcrush» tote Vorbilder. Die grosse Schwäche von «Relaxer»: Auf dem Album gibt es kaum Hit-Potenzial. Der klassischen Vorstellung einer Single kommt «Hit Me Like That Snare» noch am nächsten. Wegen der verzerrten Beats und dem inbrünstigen «Fuck You» gegen Ende ist aber auch das kaum radiotauglich. «Relaxer» ist das bisher anspruchsvollste, aber auch originellste Alt-J-Album.
Seit Jahren wird Dua Lipa als neue Pop-Hoffnung angekündigt. Mit Songs wie «Be the One» oder «Hotter Than Hell» war sie bereits Stammgast in den Charts, bevor sie einen Langspieler veröffentlicht hatte. Nun ist endlich das selbstbetitelte Debütalbum erschienen. «Ich wollte darauf so ehrlich wie möglich sein – das Club-Zeugs kann ich auch später noch machen», sagt die 21-jährige Britin über ihr Album. Tat- sächlich findet Dua Lipa die perfekte Balance aus Pop-Appeal und aufrichtigem Songwriting. Die aktuelle Single «Lost In Your Light», in dem US-Sänger Miguel zu Gast ist, klingt beispielsweise extrem eingängig, ohne ins Dümmliche abzudriften. Und nicht einmal den Bausatz-Dance-Pop in «IDGAF» kann man ihr übel nehmen. Dua Lipa wurde perfekt für den Superstar-Status aufgebaut und mit dem Album startet sie nun endlich richtig durch.