Wohnungsbewerber bieten sogar Sex an
ZÜRICH. Jeder Zehnte würde mit dem Vermieter flirten, um eine Wohnung zu erhalten. Einige würden gar noch weiter gehen.
Die Bewerbungsunterlagen mit einem Kurzfilm ergänzen oder mit einem selbst komponierten Lied direkt beim Vermieter anklopfen: Um eine Wohnung zu ergattern, greifen Interessenten auf originelle Methoden zurück. Jetzt zeigt eine Umfrage des Vergleichdienstes Comparis, dass jeder Zehnte auch mit dem Vermieter flirten würde, um den Zuschlag zu erhalten. Insgesamt 5 Prozent (8 Prozent der Männern, 2 Prozent der Frauen) können sich mit dem Vermieter sogar «mehr als einen Flirt» vorstellen.
Der Zürcher Immobilienbewirtschafter Simon Juchli kennt die Flirt-Masche. «Es gab Bewerberinnen, die etwas mehr als die gängige Freundlichkeit an den Tag legten.» Und ein weiterer Immobilienfachmann aus dem Raum Zü- rich erzählt: «Es gibt Fälle, bei denen die Bewerber über das Flirten hinausgehen.» So hätten ihm Frauen auch schon sexuelle Gefälligkeiten angeboten, wenn sie im Gegenzug den Zuschlag für die Wohnung erhielten. Das komme vor allem bei beliebten, preisgünstigen Wohnungen in Zürich vor. Da professionelle Immobilien- bewirtschafter solche plumpen Versuche sofort abblocken würden, rät er, stattdessen «einfach das Anmeldeformular wahrheitsgetreu» auszufüllen. Und Juchli sagt: «Wirklich einen Unterschied machen gute Referenzen von vorherigen Vermietern sowie ein einwandfreier Betreibungsregisterauszug.»