Altersreform: Wer profitiert und wer zahlt drauf?
BERN. Die Reform der Altersvorsorge bringt höhere Abgaben, aber auch mehr Rente. Längst nicht alle gewinnen.
Am 24. September stimmt die Schweiz über die Altersreform 2020 ab. Weil immer weniger junge Menschen für immer mehr Rentner aufkommen müssen, soll die Finanzierung von Pensionskasse und AHV neu geregelt werden.
Der Bundesrat schlägt vor, den Umwandlungssatz zu senken. Wer 100 000 Franken in der Pensionskasse angespart hat, würde eine Jahresrente von 6000 statt 6800 Franken erhalten. Zusätzlich sollen die Mehrwertsteuer um 0,3 Prozent und die AHV-Beiträge um 0,15 Prozent erhöht werden. Ausser- dem sollen Frauen künftig bis 65 arbeiten. Im Gegenzug wird die AHV für Neurentner um 70 Franken pro Monat erhöht. Wer wenig verdient, soll bessergestellt werden, indem mehr vom Lohn versichert wird.
Wie sich die Reform konkret auf Ihr Portemonnaie auswirkt, hängt von Alter, Geschlecht und Lohn ab. Das Bundesamt für Sozialversicherungen hat für Männer und Frauen verschiedener Lohn- und Altersklassen berechnet, wie viel sie bis zur Rente zusätzlich bezahlen müssen und wie sich die Jahresrente verändert. 20 Minuten hat dies mit Zahlen zur Lebenserwartung kombiniert und berechnet, ob einem die Reform am Ende des Lebens eher geschadet oder genützt hat. Die drei Beispiele zeigen: Wer rund 70 000 Franken oder Ein junger Mann, der im Jahr
40 000 Franken verdient, müsste bei Annahme der Reform 364 Fr. pro Jahr zusätzlich in das Rentensystem einzahlen. Heute zahlt er bereits 2217 Franken pro Jahr. Bis zur Pensionierung würde er laut den Zahlen des Bundes aufgrund der Reform zusätzlich 26 368 Franken einzahlen. Nach Erreichen des Rentenalters würde er aber profitieren. Jedes Jahr würden zusätzlich 3118 Franken auf sein Konto überwiesen. Bei seiner Pensionierung hätte er eine Lebenserwartung von 16,4 Jahren, würde also statistisch gesehen zusätzlich 51 135 Franken bis zu seinem Tod erhalten. mehr verdient und nach 1973 geboren ist, zahlt meist drauf.