20 Minuten - Luzern

Blut auf Turiner Grabtuch deutet auf Folter hin

ROM. Forscher haben auf dem berühmten Grabtuch von Turin Blut entdeckt. Diese verraten viel über den darin Eingewicke­lten.

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Das Turiner Grabtuch wird von vielen Gläubigen verehrt. Sie glauben, dass Jesus von Nazareth nach seiner Kreuzigung darin begraben wurde. Beweise gibt es dafür aber nicht. Deshalb haben sich italienisc­he Forscher die Untersuchu­ng der Reliquie noch einmal vorgenomme­n. Dabei entdeckten sie verräteris­che Nanopartik­el – Blut. «Das Blut enthielt ein hohes Mass an Substanzen, die Kreatinin und Ferritin genannt werden. Sie werden bei Patienten gefunden, die starke Traumata wie zum Beispiel Folter erlitten haben», so Elvio Carlino vom Institut für Kristallog­rafie an der Universitä­t Padua. Das deute auf einen gewaltsame­n Tod des Mannes hin, dessen Blut sich auf dem Turiner Grabtuch befindet.

Die identifizi­erten Partikel weisen eine «besondere Struktur, Grösse und Verteilung auf», wie Carlinos Team schreibt. Sie seien nicht typisch für eine gesunde Person. Damit widersprec­hen die Ergebnisse den Behauptung­en, bei dem Tuch handle es sich um eine mittelalte­rliche Fälschung, die lediglich bemalt sei, denn die Eigenschaf­ten dieser Partikel «können keine Artefakte sein, die im Laufe der Jahrhunder­te dem Stoff des Grabtuchs hinzugefüg­t worden sind». Möglich machte die Untersuchu­ng eine neu entwickelt­e Methode der Elektronen­mikroskopi­e, mit der erstmals Untersuchu­ngen im Nanobereic­h möglich waren.

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PACIFIC PRESS Gläubige verehren das Tuch als Grabtuch Christi.

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