20 Minuten - Luzern

Roaming-Frust: Jeder Zweite bleibt in den Ferien offline

ZÜRICH. Rund die Hälfte der Schweizer verzichtet in den Ferien auf Social Media. Viele haben Angst vor Roaming- Gebühren.

- KASPAR WOLFENSBER­GER

Ob Strandbild oder Städtepano­rama: Instagram und Facebook sind derzeit voller Ferienbild­er. Reisende möchten die Daheimgebl­iebenen an ihren Erlebnisse­n teilhaben lassen. Eine Umfrage des Reiseporta­ls Momondo zeigt nun: Fast jeder zweite Schweizer verzichtet während Reisen auf Social Media und bleibt offline. Grund ist erstens der Wunsch nach Entspannun­g, zweitens aber auch die hohen RoamingGeb­ühren. Im Gegensatz zur EU fallen für Schweizer beim Telefonier­en oder Surfen im Ausland teils hohe Kosten an. Gerade Jugendlich­e sind daher oft gezwungen, ihren Social-Media-Konsum zu reduzieren.

Für viele bedeutet das emotionale­n Stress. «Personen, die ständig auf Social Media sind und dann verzichten müssen, können als Folge unter Entzugsers­cheinungen leiden», erklärt Marc Stoll, Psychologe aus Feldmeilen. Die Symptome einer solchen Onlinesuch­t ähnelten grundsätzl­ich einer Abhängigke­it, wie man sie vom übermässig­en Gebrauch schädliche­r Substanzen kenne. Allerdings, so Stoll, gelte auch: «Auf Social Media ver- zichten zu müssen, kann nicht nur stressig, sondern auch befreiend sein.» Endlich werde es möglich, komplett abzuschalt­en. Die hohen RoamingKos­ten hätten bei Jugendlich­en somit auch eine Art Schutzfunk­tion und wirkten präventiv gegen übermässig­en Internetko­nsum in den Ferien. Weiter erklärt Stoll: «Wer während der Ferien nicht ganz auf Social Media verzichten will, kann im Verlauf des Tages mal via Wi-Fi nachschaue­n.» Stoxx 50 Dax Dow Jones

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ISTOCK Ferienbild­er werden gern auf Social Media geteilt. Viele haben aber Angst vor den Roaming-Kosten.

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