Magischer Comic-Traum
Liebe geht über alles: Inhaltlich trivialer, visuell berauschender Sci- Fi-Trip von «The Fifth Element» - Macher Luc Besson.
Nachdem die zwei Regierungsagenten Valerian (Dane De Haan) und Laureline (Cara Delevingne) einen sogenannten Transmulator – eine Art Gegenstand-Multiplikationsmaschine – gestohlen haben, sollen sie auf Befehl ihres Kommandanten Arun (Clive Owen) zur Weltraumstation Alpha reisen. Diese titelgebende «Stadt der Tausend Planeten» ist durch ein Virus infiziert und läuft Gefahr, von innen heraus zerstört zu wer- den. Bei ihren Nachforschungen stossen Valerian und Laureline auf einen friedliebenden Stamm namens Pearls, der seinen eigenen Planeten retten will.
Schon seit seiner frühen Kindheit ist der französische Regisseur Luc Besson ein grosser Fan der Sci-Fi-Comicserie «Valerian» von Jean-Claude Mézières und Pierre Christin. Für seinen Kassenschlager «The Fifth Element» liess er sich schon 1997 von den Comics inspirieren. Erst James Camerons Blockbuster «Avatar» und der weltweite Kassenerfolg des Actionreissers «Lucy» bestärkten ihn in seiner Absicht, seinen Lieblingscomic für angeblich 180 Millio- nen Dollar auf die Leinwand zu bringen. Obschon sein Erzählstil immer wieder aufblitzt, ist «Valerian» mit 137 Minuten viel zu lange geraten. Als Zuschauer wird man von den vielen computergenerierten Bildern fast erschlagen. Ein weiteres Problem ist Dane De Haan, der nach dem Gruseltrip «A Cure for Wellness» erneut als Sympathieträger versagt. Cara Delevingne, Rihanna und Ethan Hawke sind nettes Beigemüse. Offensichtliche Freude an seiner Rolle hatte Clive Owen. Fazit: ein Epos mit visuellen Stärken, aber leider auch mancher unübersehbarer Schwäche. ★★★ ★★