Michael Kors übernimmt Luxuslabel Jimmy Choo
ZÜRICH. Mit Handtaschen verdient Michael Kors immer weniger Geld. Nun setzt das Unternehmen auf Schuhe von Jimmy Choo.
Der US-Modekonzern Michael Kors kauft für umgerechnet rund 1,3 Milliarden Franken die britische Edelschuhmarke Jimmy Choo. Michael Kors ist vor allem für seine Handtaschen bekannt, die Stilettos von Jimmy Choo erlangten spätestens durch die US-Serie «Sex and the City» Ende der 1990er-Jahre weltweiten Ruhm.
Michael Kors steht zurzeit unter Druck. Das Unternehmen hat in den vergangenen Jahren massiv expandiert. Inzwischen betreibt die Firma weltweit über 800 Geschäfte. 2016 setzte Michael Kors rund 4,7 Milliarden Franken um. Lange verdiente die Modefirma mit dem Konzept «affordable luxury» (bezahlbarer Luxus) viel Geld. Inzwischen scheinen die Handtaschen mit dem MK-Logo aber immer mehr aus der Mode gekommen zu sein. Seit einigen Jahren sind die Verkäufe in den eigenen Geschäften rückläufig; der Aktienkurs brach seit dem Höchststand Anfang 2014 von umgerechnet rund 100 Franken auf 35 Franken ein.
Zudem setzte der Modekonzern Coach Michael Kors unter Zugzwang. Der amerikanische Konkurrent übernahm erst diesen Mai den US-Handtaschenhersteller Kate Spade für rund 2,4 Milliarden Franken. Auch Michael Kors soll an Kate Spade interessiert gewesen sein. Kate Spade ist zurzeit vor allem auch bei jüngeren Kundinnen beliebt.
Neben dem Kauf von Jimmy Choo krempelt Michael Kors auch das eigene Geschäft um. Das Label will weg vom Image der Massenware. Dazu reduzierte das Unternehmen jüngst die Zahl der eigenen Geschäfte und seine Präsenz in den Warenhäusern.