20 Minuten - Luzern

«Ein Verbot käme einer Massenente­ignung gleich»

BERN. Die Grünen fordern ein Verbot neuer Diesel- und Benzinauto­s ab 2025. Bürgerlich­e sind skeptisch.

- DÉSIRÉE POMPER/FABIAN LINDEGGER

2040 werde Grossbrita­nnien den Verkauf neuer Dieselund Benzinfahr­zeuge verbieten, sagte der britische Umweltmini­ster am Dienstag. Ab dann seien nur noch Elektroaut­os erlaubt. Frankreich hatte kürzlich ebenfalls ähnliche Verbote ab 2040 angekündig­t.

Regula Rytz, Parteipräs­identin der Grünen, fordert auch für die Schweiz ein Verbot von Diesel- und Benzinfahr­zeugen in den nächsten zehn bis fünfzehn Jahren. «Ab dann sollen in der Schweiz keine Neuwagen mit Verbrennun­gsmotoren mehr importiert werden», sagt sie. Die Schweiz habe keine Automobili­ndustrie und könne als Kundin wichtige Marktsigna­le senden. Rytz glaubt, dass die Bürger dazu bereit sind: «Das deutliche Ja zur Energiestr­ategie hat gezeigt, dass die Leute etwas verändern wollen.» GrünenNati­onalrat Balthasar Glättli hat bereits einen entspreche­nden Vorstoss eingereich­t.

FDP-Nationalra­t Thierry Burkart hält nichts von einem Verbot. «Wir dürfen keine Technologi­en verbie- ten, sondern müssen Innovation ermögliche­n.» Dann werde sich die Elektro-Technologi­e von selbst durchsetze­n. Es sei naiv, zu glauben, dass der gesamte Verkehr bis 2040 elektrifiz­iert sein könne. Entspreche­nd käme ein Verbot einer Massenente­ignung gleich.

Andreas Burgener, Direktor des Importeur-Verbandes Auto-Schweiz, glaubt, dass die Verkäufe von Elektroaut­os in den kommenden Jahren aufgrund der strengeren CO2-Grenzwerte deutlich zulegen werden. Ein Verbot lehnt aber auch er ab: «Es gibt viele offene Fragen. Etwa, woher die Energie stammt oder wie sie zum Fahrzeug gelangt.»

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KEYSTONE Grossbrita­nnien und Frankreich haben bereits entspreche­nde Gesetze angekündig­t.

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