«Ein Verbot käme einer Massenenteignung gleich»
BERN. Die Grünen fordern ein Verbot neuer Diesel- und Benzinautos ab 2025. Bürgerliche sind skeptisch.
2040 werde Grossbritannien den Verkauf neuer Dieselund Benzinfahrzeuge verbieten, sagte der britische Umweltminister am Dienstag. Ab dann seien nur noch Elektroautos erlaubt. Frankreich hatte kürzlich ebenfalls ähnliche Verbote ab 2040 angekündigt.
Regula Rytz, Parteipräsidentin der Grünen, fordert auch für die Schweiz ein Verbot von Diesel- und Benzinfahrzeugen in den nächsten zehn bis fünfzehn Jahren. «Ab dann sollen in der Schweiz keine Neuwagen mit Verbrennungsmotoren mehr importiert werden», sagt sie. Die Schweiz habe keine Automobilindustrie und könne als Kundin wichtige Marktsignale senden. Rytz glaubt, dass die Bürger dazu bereit sind: «Das deutliche Ja zur Energiestrategie hat gezeigt, dass die Leute etwas verändern wollen.» GrünenNationalrat Balthasar Glättli hat bereits einen entsprechenden Vorstoss eingereicht.
FDP-Nationalrat Thierry Burkart hält nichts von einem Verbot. «Wir dürfen keine Technologien verbie- ten, sondern müssen Innovation ermöglichen.» Dann werde sich die Elektro-Technologie von selbst durchsetzen. Es sei naiv, zu glauben, dass der gesamte Verkehr bis 2040 elektrifiziert sein könne. Entsprechend käme ein Verbot einer Massenenteignung gleich.
Andreas Burgener, Direktor des Importeur-Verbandes Auto-Schweiz, glaubt, dass die Verkäufe von Elektroautos in den kommenden Jahren aufgrund der strengeren CO2-Grenzwerte deutlich zulegen werden. Ein Verbot lehnt aber auch er ab: «Es gibt viele offene Fragen. Etwa, woher die Energie stammt oder wie sie zum Fahrzeug gelangt.»