Kartell zwingt Anwärter, Menschenfleisch zu essen
VILLAHERMOSA. Ein mexikanisches Drogenkartell heuert Minderjährige an, um sie als Killer auszubilden. Das Aufnahmeritual ist brutal.
Die Staatsanwaltschaft im mexikanischen Bundesstaat Tabasco hat ein grausames Initiationsritual eines Drogenkartells aufgedeckt. Die Jalisco Nueva Generación (kurz CJNG) soll angehende Auftragsmörder dazu zwingen, Menschenfleisch zu essen. Die Bosse glauben, das mache blutrünstiger und aggressiver, so das Nachrichtenportal Univisión.
Auf die grauenerregende Tradition waren die Behörden infolge mehrerer Ermittlungen gestossen. Im Mai brachen Gangster in eine Gebrauchtwagenfirma in Tabascos Hauptstadt Villahermosa ein und töteten fünf Menschen. Vier Tage später lag eine zerstückelte Leiche auf einer Hauptstrasse wenige Kilometer vom ersten Tatort entfernt. Nach einem anonymen Hinweis nahm die Polizei am 21. Juni nahe der beiden Tatorte zwölf Mitglieder des Kartells CJNG fest, darunter zwei Jugendliche, die an dem Überfall mit Mord beteiligt waren.
Bei der Einvernahme sagten die Jungen im Alter von 16 und 17 Jahren aus, die Leiche auf der Strasse entsorgt zu haben, nachdem diese für ihr Aufnahmeritual benutzt worden war. Demnach haben sie Tei- le aus Beinen und Armen des Toten herausgeschnitten und verzehrt. Zuvor seien die Teenager von den Kartellchefs mit Drogen zugedröhnt worden, zitiert die spanische Zeitung «El País» Kreise der Staatsanwaltschaft. Reue hätten die jungen Männer aber keine gezeigt.