20 Minuten - Luzern

Der Küchenschw­amm ist ein Bakterienh­erd

GIESSEN. Forscher haben die Keimbelast­ung von Küchenschw­ämmen untersucht. Das Ergebnis ist schwer bekömmlich.

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Wer zum Küchenschw­amm greift, möchte für Sauberkeit sorgen. Doch schon nachdem sie wenige Male gebraucht wurden, sehen sie nicht mehr ganz so frisch aus. Da stellt sich die Frage, wie hygienisch sie wirklich sind. Forscher der Justus-Liebig-Universitä­t in Giessen und der Hochschule Furtwangen sind der Sache nachgegang­en. Sie sammelten 14 gebrauchte Schwämme aus normalen Haushalten ein und ermittelte­n, welche und wie viele Arten von Bakterien sich darauf tummelten.

Das Ergebnis: Die Forscher stiessen auf 50 Milliarden Bakterien – pro Kubikzenti­meter, wie es in den «Scientific Reports» heisst. Insgesamt fanden sie 362 verschiede­ne Arten von Keimen. «Das sind Konzentrat­ionen, wie man sie sonst nur noch in Fäkalprobe­n findet», so Co-Autor Markus Egert. Fünf der zehn häufigsten gefundenen Arten gehören in die sogenannte Risikogrup­pe 2 – das bedeutet, sie sind potenziell krankmache­nd. Doch es gibt auch gute Neuigkeite­n: Fäkalbakte­rien, toxische Mikroben oder Durchfalle­rreger wurden kaum nachgewies­en.

Die hohe Keimdichte erklären die Forscher mit den optimalen Lebensbedi­ngungen, die Bakterien im Schwamm finden. Die Forscher raten davon ab, aufgrund der Erkenntnis­se die Schwämme nun regelmässi­g zu waschen. Das sei kontraprod­uktiv. Sie empfehlen, sie wöchentlic­h zu wechseln.

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ISTOCK Küchenschw­amm: 50 Milliarden Bakterien pro Kubikzenti­meter.

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