CIA-Pilot schmuggelt in
Als Linienpilot auf Abwegen liefert Tom Cruise glatt eine schauspielerische Bestleistung.
Aus purer Langeweile schaltet der TWA-Pilot Barry Seal (Tom Cruise) mal eben den Autopiloten aus, um seine schlummernden Passagiere zwi- schenzeitlich wachzurütteln und etwas Action in seinen Berufsalltag zu bringen. Mehr Action, als ihm lieb ist, kriegt er wenig später, als er im Jahr 1978 für den CIA-Mann Monty Schafer (Domhnall Gleeson) für Aufklärungs- und Transportmissionen nach Südamerika fliegt. Als er fürs MedellínKartell Drogen in die US-Heimat transportiert, verdient er Geld wie Heu. Und sogar im Schlafzimmer mit Ehefrau Lucy (Sarah Wright) ist plötzlich wieder Action angesagt.
Während der Regisseur Martin Scorsese Aufsteigergeschichten wie «Good Fellas» oder «The Wolf of Wall Street» mit katholisch-moralisierendem Zeigefinger erzählt, legt der «Edge of Tomorrow»-Macher Doug Liman eine gekonnte Unbeschwertheit an den Tag. Und so kommts, dass der 55-jährige Hollywoodstar Tom Cruise erneut einen deutlich jüngeren Filmhelden darstellt – und mit seiner Performance glatt eine schauspielerische Bestleistung an den Tag legt. Barry Seal ist kein «Mission: Impossible»-Supermann à la Ethan Hunt oder Jack Reacher, sondern ein herkömmlicher Linienpilot, der zur richtigen Zeit am richtigen Ort war, um gross abzukassieren und für seine Straftaten gar noch vom US-Staat gedeckt zu werden. Selbst die absurdesten Momente verkauft Cruise mit locker-lässigem Gemüt und sorgt für gute, weil unverkrampfte Unterhaltungssatire – nach mehr oder weniger wahren Tatsachen. ★★★ ★