20 Minuten - Luzern

«Wir haben einen Vorrat an Wasser und Benzin angelegt»

MIAMI. Betroffene Schweizer erzählen, wie sie Rekordstur­m Irma erleben.

- MAREIKE REHBERG/NOAH KNÜSEL

Auch Schweizer sind vom Hurrikan Irma betroffen, weil sie in der Region Ferien machen oder dort leben. Norwin Vögeli (54), der seit neun Jahren in Florida wohnt, sitzt seit Tagen auf gepackten Koffern. «Wir könnten unser Haus in 15 Minuten verlassen», sagt der zweifache Vater. Doch die Familie samt Hund will so lange wie möglich im Haus ausharren, das 800 Meter vom Meer entfernt ist.

«Wir haben einen Vorrat an Wasser, Essen und Benzin angelegt», sagt Vögeli. Er hofft, dass Irma westlich vorbeizieh­t und sein Heim weitgehend verschont. Der Hurrikan soll heute über seine Stadt Ponte Vedra Beach in der Nähe von Jacksonvil­le ziehen. Falls die Familie Vögeli ihr Haus verlassen muss, wird sie in ein Hotel gehen.

Andere Schweizer wollen Florida verlassen, können aber nicht. «Wir sind in unserem Hotel in Orlando. Seit Donnerstag haben wir versucht, einen Flug zu bekommen, aber es war alles ausgebucht», sagt Pema Marsen (25) aus Zürich, die dort Ferien macht. Wegfahren sei wegen der Staus keine Option. «Wir müssen jetzt abwarten, bis der Hurrikan vorbei ist.» Der Heimflug sei am Mittwoch von Tampa aus geplant.

«Seit Samstag sind alle Restaurant­s geschlosse­n, die Läden sind mit Sandsäcken verbarrika­diert», so Marsen. Im Hotel herrsche ein grosser Andrang, viele Leute seien auch mit ihren Haustieren da. Am Hotelbuffe­t werde gehamstert: «Viele haben Angst, dass bald die Lebensmitt­el ausgehen.»

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