Geister-Roaming: Nur wer motzt, kriegt Geld zurück
ZÜRICH. Selbst wer im Ausland das Roaming deaktiviert, kann eine saftige Rechnung für Datennutzung erhalten.
Die 20-Minuten-Leserin E. R.* erhielt eine horrende Handyrechnung: Über 600 Franken verlangte ihr Netzanbieter für den vergangenen Monat. Die Salt-Kundin war in Peru – der Rechnung war zu entnehmen, dass es sich in erster Linie um Roaming-Gebühren handelte. Und das, obwohl sie mobile Daten auf ihrem Smartphone deaktiviert hatte. R. dachte an sogenanntes Geister-Roaming. Das Phänomen, das laut Telekomexperte Ralf Beyeler ausschliesslich Smart- phones mit 4G/LTE betrifft, führt dazu, dass trotz deaktiviertem Roaming Daten übertragen werden. Ursache sei wahrscheinlich ein Fehler am Gerät oder an der Software, so Salt-Sprecher Benjamin Petrzilka. Im Fall von R. beharrte Salt auf dem Standpunkt, dass es sich nicht um Geister-Roaming handle. Aber die Kundin bekam 250 Franken gutgeschrieben. Der Salt-Sprecher erklärte dazu, dass solche Fälle «individuell bearbeitet» werden.
Einen klaren Fall von Geister-Roaming erlebte 20-Minuten-Leserin V. B.* Ihr wurden von Salt 32 Franken für DatenRoaming verrechnet, obwohl sie in den Ferien nur im WLAN gesurft hatte und die mobilen Daten deaktiviert waren. Laut Salt waren aber die Ortungsdienste aktiviert gewesen. Da solche Fälle laut dem Callcenter-Mitarbeiter regelmässig auftreten, zeigt sich Salt kulant und erstattet 28 Franken. Dass Salt nur einen Teil des Rechnungsbetrags erstattet, kritisiert Sara Stalder, Geschäftsleiterin der Stiftung für Konsumentenschutz.