#NoFilter in Hamburg: Jagger stellt den Regen ab
HAMBURG. Wenige Stunden vor dem RollingStones- Konzert schüttete es wie aus Kübeln. Dann kam Mick Jagger.
82 000 Tickets gingen zum Auftakt der #NoFilter-Tour im Hamburger Stadtpark in den Verkauf. Ratzfatz waren die weg. Mick Jagger, Ron Wood, Keith Richards und Charlie Watts sind zusammen 63 Jahre älter als Mozarts «Kleine Nachtmusik». Doch klein ist bei den Stones nichts – sie richteten zum Tour-Auftakt mal leger ein gigantisches Rock-Fest aus.
Die Feste hinter der Bühne sind heutzutage allerdings etwas gemässigter. «Sie kommen fünf Stunden vorher. Hängen einfach zusammen ab», erzählt Produktionschef Dale Skjerseth bei der BackstageTour. Die Setlist ist etwa drei Stunden vor dem Konzert noch nicht parat. Um Punkt 20.30 Uhr hat sich die Frage geklärt. Die vier 19 Meter hohen Riesenbildschirme flackern teuflisch rot auf. Und vier Kerle (plus ein bisschen Zusatzband) starten mit «Sympathy for the Devil» (1968). Der Hamburger Himmel zeigt sich versöhnlich. Als hätten da oben ein paar Freunde von früher die Wolken beiseite geschoben. Ein Knaller folgt dem nächsten. Auch nicht ganz sattelfeste Fans kennen so ziemlich alles. Irgendwo läuft doch immer «(I Can’t Get no) Satisfaction» (1965) oder «Brown Sugar» (1971). Schön auch: «Play with Fire»
Am 20. September 2017 spielen The Rolling Stones ihr einziges Schweiz-Konzert im Zürcher Letzigrund-Stadion. Resttickets sind noch via Ticketcorner.ch (1965). Da sagt selbst Jagger: «Das haben wir vielleicht erst einmal auf der Bühne gesungen.» Schön wars. Während zweieinhalb Stunden legt Jagger mindestens einen zappligen Halbmarathon auf der Bühne zurück. Zwischendurch erhältlich.
Das mit der maximal A5grossen Tasche ist ernst gemeint. Bitte bringen Sie weder Rucksäcke noch andere grössere Behältnisse krault er Ron Woods Mähne. Als würde er sagen wollen, «Kumpel, schön, dass du noch da bist». #NoFilter heisst hier: Falten, Schweiss, hie und da ein paar krumme Töne – und vier Steine, an denen kein Moos wächst. mit. Sie müssten diese abgeben. Und mehr als etwas Geld, Schlüssel und vielleicht noch das Mobiltelefon braucht man am Konzert ja nicht, oder?