20 Minuten - Luzern

FCB reist mit einer Blamage im Gepäck nach Manchester

BASEL. Der Serienmeis­ter ist so schlecht in die Saison gestartet wie seit 2011 nicht mehr – und die grosse Aufgabe steht erst bevor.

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Der FC Basel brauchte nicht lange, um seinem Trainer-Novizen Raphael Wicky Sorgen zu bereiten. Sieben Runden sind gespielt, und der Serienmeis­ter hat schon zweimal verloren – so oft wie in der gesamten vergangene­n Saison. Dass der Bezwinger beim 1:2 am Samstag vor eigenem Anhang Lausanne hiess, war für das Basler Personal auf dem Rasen eine neue Erfahrung. Als der FCB letztmals über die Waadtlände­r gestolpert war, trugen noch Namen wie Kreuzer, Ergic oder Tchouga rotblau – das war im Dezember 2000, als der Krösus noch kein Monopol auf den Titel hatte. Wicky blieb nichts anderes übrig, als nach dem dritten sieglosen Match in Folge erneut in die Rolle zu schlüpfen, die nach dem Selbstvers­tändnis des FCB nicht für den eigenen Coach vorgesehen ist: die des Unterlegen­en, der einen Fehltritt in Worte fassen muss. «Der Frust ist riesengros­s», so der 40-Jährige, «es darf nicht sein, dass wir dieses Spiel verlieren».

Das zuvor sieglose Lausanne war die vermeintli­ch leichteste Aufgabe in der Super League. Nun, nach dem schlechtes­ten Saisonstar­t seit 2011, wartet morgen in der Champions League die vermeintli­ch schwerste: Manchester United. Der englische Rekordmeis­ter spielte gegen Shaqiris Stoke zwar nur 2:2, führt die Premier League aber weiter an. Dass er Basel im Old Trafford unterschät­zen wird, ist nicht anzu- nehmen, da sich Manager José Mourinho 2013 mit Chelsea in der CL-Gruppenpha­se zweimal gegen den FCB blamierte. Angst und bange dürfte dem Portugiese­n nach dem Lausanne-Match aber nicht geworden sein.

Auch so kann man Schlagzeil­en schreiben: Yoric Ravet, französisc­her Flügelstür­mer mit Vergangenh­eit bei Lausanne, GC und YB, sicherte sich einen unrühmlich­en Eintrag in der Bundesliga-Historie. Bei seinem Debüt für Freiburg gegen Dortmund (0:0) sah der 27-Jährige nach überhartem Einsteigen gegen BVB-Captain Marcel Schmelzer Gelb, ehe der VideoSchie­dsrichter in Köln intervenie­rte und Ravet direkt vom Platz flog – eine Premiere in Deutschlan­d.

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KEYSTONE Verkehrte Welt: Lausanne jubelt in Basel – FCB-Verteidige­r Manuel Akanji bleibt nur der Frust. Raiffeisen Super League

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