Aegerter und Lüthi feiern historischen Doppelerfolg
MISANO. Das gabs noch nie aus Schweizer Sicht: Dominique Aegerter und Tom Lüthi fahren am GP von San Marino auf die Plätze 1 und 2.
Zuversicht sieht anders aus. In allen Trainings und auch im Qualifying, in dem er auf Startposition 3 fuhr, hatte Dominique Aegerter mit der Spitze mitgehalten. Dann aber erfolgte gestern Morgen der Wetterumschwung. «Als es zu regnen begann, überkam mich ein schlechtes Gefühl», gab Aegerter im Nachhinein zu.
Der Oberaargauer schaffte es in den paar Stunden, die ihm bis zum Rennen blieben, alle negativen Gedanken beiseitezuschieben. Nach ein- wandfreiem Start vermochte er Franco Morbidelli zwar nicht zu folgen. Doch der siebenfache Saisonsieger fuhr über dem Limit. Bereits in der 4. Runde war für ihn der Heim- GP beendet. Aegerter erbte die Führung, von diesem Zeitpunkt an gab es für ihn keinen Blick mehr zurück. «Ich merkte zwar, dass Tom (Lüthi) aufschliessen konnte», sagte Aegerter. Auch habe es zwei, drei Rutscher gegeben, «doch in den letzten zwei Runden konnte ich die Pace nochmals erhöhen». Der Lohn: der zweite GP-Sieg nach jenem auf dem Sachsenring im Juli 2014.
Lüthi hingegen dachte mit zunehmender Renndauer an die Situation in der Moto2-WM. Er habe Morbidellis Sturz mitbekommen, danach sei es wichtig gewesen, cool zu bleiben. «Das war heute ein grosser Tag für die Meisterschaft», sagte Lüthi, der den Rückstand auf den Italiener dank Platz 2 bis auf neun Punkte verkürzte (214:223).
Jesko Raffin rundete den Schweizer Freudentag in Misano ab. Der 21-jährige Zürcher kam als Zehnter zu seinem besten Resultat der Saison.