Vier tödliche Abstürze – «keine Zufälle mehr»
traurige Höhepunkt nach drei tödlichen Flugzeugabstürzen 2016. Seit 2011 hat die Luftwaffe zudem fünf weitere teils tödliche Unfälle verbucht. «Diese Häufigkeit von Unglücken lässt nicht mehr an Zufälle glauben», sagt SP-Nationalrätin Priska Seiler Graf. Jeder tödliche Unfall sei einer zu viel. «Um solche Vorfälle zu verhindern, sollte die Armee den Mi- lizpiloten vielleicht mehr Flugpraxis vorschreiben.» Auch Adrian Amstutz (SVP) sagt: «Piloten haben im heutigen Regulierungskorsett zu wenig Möglichkeiten, Intuition und Automatismen zu trainieren.» Die Regulierungswut in der Luftfahrt hindere sie daran, in aussergewöhnlichen Gefahrensituationen richtig zu reagieren. Walter Müller (FDP) fordert in der Aus-
Der Pilot, der beim Absturz des Kleinflugzeugs der Schweizer Armee gestern ums Leben kam, ist noch nicht geborgen worden. Für die Bergung auf 2000 bis 3000 Metern Höhe standen gestern zwei Helikopter bereit – den ganzen Tag über konnte aber keiner abheben. «Wir konnten das Gelände bisher nicht erreichen», sagte eine Armeesprecherin am Abend auf Anfrage. Nebel und Schnee würden die Bergung in dem schwierigen Gelände verzögern. bildung mehr Gelegenheit für Grenzerfahrungen. «Die Luftwaffe erlebt leider eine wahnsinnige Pechsträhne», sagt dagegen Thomas Hurter (SVP). Auch Balthasar Glättli (Grüne) sieht keinen Grund für eine «generelle Armeekritik». Die Armee müsse jeden Fall analysieren.
Laut Renato Kalbermatten, Infochef des Eidgenössischen Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport, werden die Ursachen akribisch untersucht. «Die Militärjustiz erlässt falls nötig Empfehlungen.» Zwischen den jüngsten Unfällen gebe es keine Zusammenhänge. In der Luftfahrt gälten höchste Sicherheitsstandards. Miliz- und Berufsmilitärpiloten verfügten über die gleiche Grundausbildung.