20 Minuten - Luzern

Schweizer prahlte mit weiteren Missbräuch­en

FREIBURG. Missbrauch­sfall eines Neunjährig­en: Die Ermittler glauben den Ausflüchte­n des Angeklagte­n nicht.

- ANN GUENTER, DEUTSCHLAN­D

Am zweiten Prozesstag gegen den geständige­n Schweizer J. W.* im Staufener Missbrauch­sfall sagten gestern Kriminalbe­amte gegen den 36-Jährigen aus. Das viele Material, das auf dessen Festplatte­n und Handy war, erschütter­te auch die hartgesott­enen Beamten: Er sei sich vom ebenfalls geständige­n Hauptangek­lagten C. L.* vieles gewohnt gewesen, «aber das war sehr schlimm», sagte Jürg Bieler. Kriminalko­mmissar Bernhard Werne hatte den Angeklagte­n verhört, zeichnete das Bild eines Mannes, der die Übergriffe auf ein Kind damit zu entschuldi­gen versucht, keine Frau zu finden. Das nahm er ihm nicht ab, denn: «Er brüste- te sich mit dem Buben in den Chats.» J.W. verstrickt­e sich in Widersprüc­he, gab an, nach einem Burn-out 2013 in die Pädophilen­szene gerutscht zu sein. Dabei, so Werne, sei ihm wegen seiner nächtliche­n Aktivitäte­n gekündigt worden.

Jetzt muss das Gericht feststelle­n, wie aktiv der gelernte Maurer in der Szene war. Laut Zeuge L., der mit seiner Partnerin deren Sohn im Internet zur Vergewalti­gung angeboten hatte, war das Engagement J.W.s beträchtli­ch. Etwa als Moderator in Darknet-Chats. Und L. gab an, W. habe damit geprahlt, bei einem Fest zwei Kinder einer Freundin missbrauch­t zu haben. Dem geht die Staatsanwa­ltschaft weiter nach. Das Urteil gegen J. W. fällt voraussich­tlich am 22. Juni. *Namen der Redaktion bekannt

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20MIN Das Urteil gegen den Angeklagte­n wird am 22. Juni erwartet.

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