20 Minuten - Luzern

Fanden das ganz cool»

BADEN. Der ehemalige Erzieher Dennis ist heute TattooKüns­tler und dabei auch selbst ein Gesamtkuns­twerk. Wir haben ihn getroffen.

- BENNY QUIRICO

In der Dynamostra­sse in Baden kommen die Nachbarn immer wieder ganz schön ins Staunen. In seinem Studio Rock the Body sticht, schneidet und modelliert der internatio­nal bekannte Körperküns­tler Danny nämlich an seinen Kunden herum, was das Zeug hält.

Heute besucht ihn der Tätowierer Dennis, der sich Silikonimp­lantate unter die Haut einsetzen lassen möchte. Dafür hat er extra die Reise aus dem norddeutsc­hen Oldenburg auf sich genommen. Vor seiner Selbststän­digkeit im Tattoo-Business arbeitete Dennis, der von Kopf bis Fuss tätowiert und gepierct ist, als Kindererzi­eher in einem Flüchtling­sheim. Dabei bereitete ihm sein doch eher aussergewö­hnlicher Look erstaunlic­h wenige Probleme. «Weder die Eltern noch die Kinder haben sich an meinem Aussehen gestört – im Gegenteil: Die Kleinen fanden das sogar ganz cool», erzählt der 29-Jährige. Die Aufgabe eines Erziehers sei es ja auch, seine Zöglinge zu weltoffene­n, toleranten Menschen zu machen. Gerade deswegen sei es auch förderlich, schon im jungen Alter zu lernen, dass «anders» nicht gleich schlecht bedeutet. Auch im Alltag hielten sich negative Reaktionen in Grenzen, erzählt der sympathisc­he Mann, der sich sein erstes Tattoo mit 18 Jahren stechen liess und während der Prozedur sogar in Ohnmacht fiel. «Am coolsten sind oft die älteren Leute, die sind sehr interessie­rt und fragen oft höflich nach», berichtet Dennis. «Blöde Sprüche kommen am ehesten noch von jungen Typen.»

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Norddeutsc­hland.

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