«Ocean’s 8»: Funktioniert das Gauner-Kino auch mit Frauen?
LONDON. Nach « Ghostbusters » bekommt auch die « Ocean’s » - Reihe ihr weibliches Pendant. Wie schlägt es sich?
Unterfordert: der Cast. Sandra Bullock (53), Cate Blanchett (49), Anne Hathaway (35), Schauspiel-Newcomerin Awkwafina (29), Mindy Kaling (38), Rihanna (30), Sarah Paulson (43) und Helena Bonham Carter (52) geben die GaunerGirls. Sie könnten allesamt brillieren, gäbe ihnen das Drehbuch die Chance dazu. Gescheitert: das GenderKonzept. Einzelne Figuren hinterfragen Frauenfilm-Klischees – etwa Rihanna als jamaikanisches Hacker-Genie. Modeschmuck- und Racheplot erfüllen diese hingegen. Zum Ende hin sorgt Comedian James Corden (39) für frische Dynamik und bestätigt damit das Klischee, dass es dafür scheinbar einen Mann braucht.
Halb gelungen: die Story- Twists. Die Geschichte um das selbstverliebte Starlet Daphne Kluger, dem die Juwelen vom Hals gestohlen werden sollen, hat einen Dreh, für dessen Darstellung Anne Hathaway ein echtes Juwel verdient. Der andere Twist ist James Corden, der zwar Spass macht, aber eben dem Film mit Blick aufs übergeordnete Gender-Konzept nicht guttut.
Perfekt: das Pomp-Prinzip. Selten kamen Gloss und Glamour so geballt auf die Leinwand. Met-Gala, Social-Mediaund Fashion-Celebs, flamboyante Designerkleider; es ist, als würde man knappe zwei Stunden durch Fotostrecken einer guten «Vogue» blättern. Das Highlight: Rihanna mit Dreadlocks und Volants-gesäumtem Mega-Décolleté im samtroten Galakleid.