Wer springt für das gesperrte Duo ein?
TOLJATTI. Die Nati hat genug Qualität, um den Ausfall der halben Abwehr zu verkraften.
Auf den ersten Blick wirkt es heftig. Die Hälfte der Abwehr muss Vladimir Petkovic im Achtelfinal gegen die Schweden wegen Gelb-Sperren ersetzen. Aber es muss keine Floskel sein, wenn der Schweizer Nationaltrainer nach den GelbSperren gegen Stephan Licht- steiner und Fabian Schär sagt: «Schade für die zwei. Aber das Team kann das verkraften.»
Rechts hinten steht Michael Lang bereit, um Lichtsteiner zu ersetzen. Der Captain spielte an der WM auf dem rechten Flügel weniger dominant als von ihm gewohnt. Lang fehlt die Erfahrung an Endrunden. Aber er hat mit Basel in der Champions League schon auf hohem Niveau überzeugt.
Die Frage ist mehr, wer Lichtsteiner als Persönlichkeit auf dem Platz ersetzen wird. Und da könnte der Ersatz für Schär ins Spiel kommen. Hier hat Petkovic mit Nico Elvedi (21) und Johan Djourou (31) die Wahl zwischen zwei Generationen. Als Djourou 2006 sein Nati-Debüt gab, kickte Elvedi noch bei den E-Junioren des FC Greifensee.
Für Elvedi spricht, dass er Stammspieler in der Bundesliga ist, die Petkovic als stärker erachtet als die türkische Süper Lig, in der Djourou unter Vertrag steht. Allerdings spielte Elvedi in dieser Saison bei Gladbach fast ausschliesslich als Aussenverteidiger.
Djourou ist mit seinen 74Länderspielen ein Leader, der zugleich Schär als Innenverteidiger und Lichtsteiner als Persönlichkeit ersetzen kann. Anfang Juni spielten die Schweizer in Spanien am Ende mit Lang, Djourou, Akanji, Rodrigues. Also in der Formation, in der sie gegen Schweden antreten dürften. Sie blieben ohne Gegentor.