«Der Ferienort existiert nicht mehr»
ATHEN. Die Ferienregion um Mati, Rafina und Nea Makri nahe der griechischen Hauptstadt liegt in Schutt und Asche.
In Griechenland wüten die schlimmsten Waldbrände seit über zehn Jahren. Mindestens 74 Menschen sind dabei ums Leben gekommen. Im Bade- ort Mati bei Athen wurden die verkohlten Leichen von 26 Menschen gefunden, darunter kleine Kinder. «Mati existiert nicht mehr», sagte der Bürgermeister einer nahe gelegenen Stadt. Hunderte Touristen mussten evakuiert werden. Auch in anderen Ländern Europas sind grosse Waldbrände ausgebrochen.
Bei den schlimmsten Waldbränden in Griechenland seit einem Jahrzehnt sind Dutzende Menschen ums Leben gekommen. Die Behörden sprachen gestern Abend von mindestens 74 Todesopfern und rund 170 Verletzten. Im Badeort Mati bei Athen wurden die verkohlten Leichen von 26 Menschen gefunden, darunter Kinder. Um Schutz zu suchen, hatten sich die Opfer offenbar gruppenweise zusammengestellt – und sich schliesslich umarmt, bevor sie starben. «Der Einsatzleiter weinte», berichtet ein Reporter.
Wegen der Flammen hatten sich Hunderte Menschen an Strände geflüchtet und dort inmitten einer Aschewolke stun- denlang auf Rettung gewartet. Mindestens fünf Menschen starben auf der Flucht vor dem Feuer im Meer. «Mati existiert nicht mehr», sagte der Bürgermeister des ebenfalls betroffenen Rafina, Evangelos Bournous. Luftaufnahmen zeigen, dass ganze Stadtviertel von Rafina, Mati und Nea Makri in Schutt und Asche liegen. In der auch bei ausländischen Touristen beliebten Region wurde der Notstand ausgerufen.
Der Brand in Mati war gestern eingedämmt, allerdings wütete 50 Kilometer westlich von Athen in Kineta ein Feuer, das viele Häuser und Autos zerstörte. In der Nähe von Marathon wurden 600 Kinder aus einem Feriencamp in Sicherheit gebracht. Über 3000 Feuerwehrleute, fünf Flugzeuge und zwei Helikopter waren im Einsatz. Ministerpräsident Alexis Tsipras brach wegen der Brände eine Bosnienreise ab und rief eine dreitägige Staatstrauer aus.