Sprintet über 200 m zu Bronze – und ist enttäuscht
BERLIN. Alex Wilson holte sich an der EM in Berlin dank neuem Schweizer Rekord über 200 m die Bronzemedaille.
Wilson Nachdem Wilson die Ziellinie passiert hatte, wusste er nicht, ob es für einen Podestplatz gereicht hatte, dermassen knapp ging es hinter dem in einer eigenen Liga laufenden türkischen Weltmeister Ramil Guliyev zu und her. Europameister wurde Guliyev in 19,76 Sekunden. Wilson fehlten am Ende sechs Tausendstel zur Silbermedaille, die sich der Brite Nethaneel MitchellBlake sicherte. Allerdings lag Wilson auch nur eine Hundertstelsekunde vor dem Spanier Bruno Hortelano. Den eigenen, an den nationalen Meisterschaften in Zofingen erzielten Schweizer Rekord verbesserte er um einen Zehntel auf 20,04 Sekunden.
Wilson ist der erste männliche Schweizer seit Peter Mus ter im Jahr 1978, der im Sprint eine EMMedaille geholt hat. Restlos zufrieden war er aber nicht. «Ich hatte auf eine Zeit unter 20 Sekunden gehofft», sagte der kürzlich Vater gewordene Wilson. «Ich versuchte alles, war aber nicht gut genug, um zu gewinnen.»
Wird nun gefeiert? «Es gibt nichts zu feiern. Ich muss am Sonntag noch mit der Staffel laufen.» Dann will er abermals auf dem Podest stehen, wie auch im kommenden Jahr an den Weltmeisterschaften in Doha.
Der Podestplatz in Berlin war eine Ansage – im wörtlichen Sinn. Allerdings hatte Wilson in der Vergangenheit schon öfters grossspurige Sätze von sich gegeben. Diesmal allerdings «lieferte» er auch. «Es ist egal, was die Menschen glauben. Das Wichtigste ist, dass ich selber an mich glaube.»