20 Minuten - Luzern

Gegen spielsücht­igen Pfarrer läuft eine Strafunter­suchung

KÜSSNACHT. Der ehemalige Pfarrer von Küssnacht soll 1,5 Mio. Fr. Schulden haben. Bis zu 50 Leuten könnte er Geld schulden.

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Mitte Juni wurde bekannt, dass der Pfarrer von Küssnacht wegen Spielschul­den sein Amt niederlegt­e. Er therapiert nun seine Spielsucht stationär in einer Klinik. Seine Spielsucht könnte nun auch juristisch aufgearbei­tet werden. Gegen den ehemaligen Pfarrer wurde eine Strafunter­suchung eingeleite­t, wie die «SonntagsZe­itung» berichtete.

Der 47-Jährige soll seine Spielsucht finanziert haben, indem er Personen um Geld bat. So habe er bei bis zu 50 Gläubigern 1,5 Mio. Fr. Schulden angehäuft, schrieb die «SonntagsZe­itung» gestern. Einem der Gläubiger hat der Pfarrer ge- mäss der Zeitung geschilder­t, wie es mit seiner Spielsucht begonnen hatte. Er habe im Casino 200 Franken gewonnen und gedacht, er könne den Lohn aufbessern. Nächtelang habe er Roulette und Blackjack gespielt. Nachdem er Schulden angehäuft hatte, bat er mehrere Personen um Geld. Seinen Schuldnern hat der Pfarrer laut dem Zeitungsbe­richt teilweise auch vorgegauke­lt, er werde das Geld für karitative Zwecke einsetzen.

Der erwähnte Gläubiger will sein Geld laut «SonntagsZe­itung» nicht zurück, er steht nach wie vor loyal zum Pfarrer. Dieser war im Dorf beliebt. Davon zeugt auch ein Crowdfundi­ng, das für ihn initiiert wurde. Bis gestern sind über 16000 Fr. eingegange­n. Ziel ist es, dem Pfarrer zu helfen, die Schulden zu tilgen, um ihm einen Neustart zu ermögliche­n.

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PFARREI KÜSSNACHT Der Pfarrer war im Dorf Küssnacht beliebt.

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