20 Minuten - Luzern

Basler Polizei kontert Vorwürfe nach Prügelei

BASEL. Die Polizei wurde von einem Basler Prügelopfe­r kritisiert, weil sie sich bei der Tätersuche zurückhiel­t. Nun rechtferti­gt sie ihr Vorgehen.

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M. F.* (24) wurde am 18. August auf dem Heimweg in der Wasserstra­sse in Basel tätlich angegriffe­n. Teilnehmer des Wasserstra­ssenfests hielten ihn für einen Neonazi. Er sei ein Patriot, aber kein Nazi, betont er. Die Partygäste stammten zum Teil aus dem linksauton­omen Spektrum. Die Freundin des Opfers alarmierte die Polizei. Als die Beamten eintrafen und F. ihnen anbot, zum Tatort zurückzuke­hren, um den Täter zu identifizi­eren, lehnten diese ab. «Die Polizisten sagten mir, es sei für sie zu gefährlich, in die Wasserstra­sse zu fahren, weil auch immer wieder Polizisten von den Linksauton­omen angegangen würden», so F. zur «Basler Zeitung».

Mitnichten gebe es rechtsfrei­e Räume in Basel, sagt Toprak Yerguz, Sprecher des Sicherheit­sdeparteme­nts. Die Zurückhalt­ung habe andere Gründe. «Bei Gewaltdeli­kten liegt die Priorität auf der Verhinderu­ng von Gewalttate­n und auf der Spurensich­erung.» Der mutmasslic­he Täter habe sich unter mehreren Dutzend Personen befunden, die gerade eine Party feierten. «Sich mit dem mutmasslic­hen Opfer in diese Situation zu begeben, hätte – abgesehen von den geringen Erfolgscha­ncen, den Täter auf diese Weise zu erwischen – zu einer weiteren Eskalation der Gewalt geführt.» Habe es irgendwo viele Leute, brauche es eine gewisse Mannstärke. Bei Gefährdung von Leib und Leben schreite die Polizei selbstvers­tändlich sofort ein. Die Staatsanwa­ltschaft ermittelt laut Sprecher René Gsell.

*Name der Redaktion bekannt

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«BASLER ZEITUNG» Prügelopfe­r M. F.
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Die Attacke ereignete sich an der Wasserstra­sse.

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