Hundefelle haben weniger Keime als Männerbärte
LUZERN. In der Klinik St. Anna in Luzern dürfen auch Hunde in den MRI- Scanner. Eine Studie befasste sich nun mit der Hygiene- Frage.
Die Hirslanden-Klinik St. Anna in Luzern bietet in seltenen Fällen an, auch Hunde radiologisch zu untersuchen – nach Betriebsschluss und unter Anwendung spezieller Hygieneprozesse, wie im Sommer vor einem Jahr bekannt wurde. Gleichwohl gab es damals Kritik von der Stiftung Patientenschutz. In der Klinik St. Anna und an zwei weiteren Spitälern, die keine MRI an Hunden durchführen, wurde nun eine Untersuchung zu diesem Thema durchgeführt. Zuständig war Andreas Gutzeit, Arzt der Klinik St. Anna. Ziel sei gewesen, der Kritik mit Fakten zu begegnen.
Für die Studie wurden 30 Hunde von 16 verschiedenen Rassen in den Tomografen gelegt. Es wurden Hunde mit kurzen und langhaarigen Fellen ausgewählt. Kontrollgruppe waren 18 Männer mit Bart.
Das Ergebnis der Studie kommt laut der «Ärztezeitung» zu überraschenden Ergebnissen: «Die Forscher konnten in den Bärten signifikant mehr Keime nachweisen als im Nackenpelz der Tiere.» Gutzeit betont: «Es geht uns keinesfalls darum, die Bartträger als unhygienisch darzustel- len.» Er kommt zu Schluss: «Die Studie zeigt, dass es aus Patientensicht in beiden Fällen keinerlei Grund zur Sorge gibt, sofern klare Hygienestandards definiert sind und angewendet werden.» In jedem Fall stelle die Keimbelastung aber keine Gefahr für den Menschen dar.