Der FC Schaffhausen will den grossen Meister YB kitzeln
SCHAFFHAUSEN. Der Aussenseiter fiebert dem Cup- Knüller entgegen: Der FC Schaffhausen rüstet sich für die Young Boys.
«YB ist der härteste und spannendste Brocken», sagt Boris Smiljanic. «Je nach Formulie- rung – und ich formuliere gerne positiv», so der Schaffhausen-Trainer weiter. «Hart klingt nach: nicht machbar. Spannend ist mein Ausdruck für: Wir wollen sie kitzeln und versuchen, unseren Fussball auf den Platz zu bringen. Spannend ist auch, ob uns das gegen so eine Mannschaft ge- lingt.» Schliesslich sagt der 41-Jährige: «YB ist eine Macht. Keine Übermacht, aber eine Macht.»
Obwohl die Berner am Mittwoch im Stade de Suisse das erste Champions-League-Spiel in der Clubgeschichte gegen Manchester United bestreiten, glaubt Smiljanic, dass YB in Topbesetzung antreten wird. Der ehemalige Verteidiger muss indes auf Schlüsselspieler wie Hélios Sessolo (Kreuzbandriss), Imran Bunjaku (Knie) und Verteidiger Goran Jozinovic (Wade) verzichten. Einen Lichtblick am Horizont gibts bei Adrian Nikci. «Er ist sehr weit. Die letzten Jahre waren der blanke Horror für so einen jungen Mann», sagt Smiljanic.
Die Leidensgeschichte begann 2012, kurz nachdem Nikci vom FC Zürich zu Hannover gewechselt und dort bei seinem Bundesliga-Debüt gleich getroffen hatte. Er erkrankte an einer Hirnhautentzündung. Die Genesung dauerte – zu lange für die Bundesliga, wo der Konkurrenzkampf gross ist. Nach einer langen Odyssee landete Nikci im Sommer in Schaffhausen. «Nach so einer Geschichte ist ein Spieler schnell abgestempelt. Adrian kann bei uns für Furore sorgen», glaubt Smiljanic und fügt an: «Bei mir steht der Mensch im Vordergrund. Wir versuchen, ihn aus dem Dreck zu ziehen – bis zu den Knien haben wir ihn schon raus.»
Vielleicht reicht es Nikci morgen ja bereits für einen Teileinsatz gegen sein ehemaliges Team aus Bern.