Bund soll Lohn für Flüchtlinge mitzahlen
Nur ein Viertel der knapp 100000 Flüchtlinge und vorläufig Aufgenommenen in der Schweiz hat einen Job. Als Anreiz für Firmen, mehr Flüchtlinge anzustellen, schlägt der Migra tionsbeauftragte des Bundes Teillohnmodelle vor. Kritik übt SVPNationalrat Franz Grüter: Der Bund sollte besser dafür sorgen, dass die einheimische Bevölkerung nicht leer ausgehe.
Sollen Arbeitgeber Einarbeitungsoder Lohnzuschüsse erhalten, wenn sie Flüchtlinge einstellen? Diese Idee bringt der Flüchtlingsbeauftragte Eduard Gnesa in seinem Integrationsbericht ins Spiel. Damit erhielten Arbeitgeber einen Anreiz, mehr Flüchtlinge einzustellen. Ein Vorbild ist laut Gnesa der Kanton Graubünden. Während maximal zwei Jahren können Arbeitgeber einen Flüchtling zu einem branchenüblich geringeren Lohn einstellen, wenn die Beschäftigung mit einer Ausbildungskomponente verbunden ist. Markus Ritter (CVP) unterstützt das: «Die Zuschüsse sind wichtig, um den Übergang in die Berufswelt zu ermöglichen.» Dabei müsse jedem Flüchtling klargemacht werden, dass man es hierzulande nur durch harte Arbeit zu Erfolg bringe. «Viele Flüchtlinge kommen mit sehr wenig Bildung in die Schweiz.» Für Gewerbeverbandsdirektor HansUlrich Bigler ist dagegen klar, dass der Lohn nicht vom Staat kommen dürfe. «Unternehmer fordern Fachwissen und Leistung, um einen Lohn auszuzahlen.» Ein Flüchtling solle dieselben Qualifikationen erreichen können wie ein Schweizer. Dafür setze man sich etwa mit der Flüchtlingsvorlehre ein.