Ein Heimslalom, geprägt von Glücksgefühlen und Einfädlern
Und dann beginnt der Kessel erstmals an diesem Wochenende richtig zu kochen. Ramon Zenhäusern versetzt das Publikum auf der steilen Tribüne in Adelboden in Ekstase. Kaum abgeschwungen, wirft er erst einen Skistock und dann einen Handschuh durch die Luft. Eine Sekunde Vorsprung hat er im zweiten Lauf des Slaloms auf den Führenden Elias Kolega herausgeholt. Gewiss, acht Fahrer stehen noch oben. Aber erstens werden die Bedingungen mit dem Schneeregen immer schlechter und zweitens lieferte Zenhäusern eine eindrückliche Leistung. Entsprechend hoffen nicht nur die Zuschauer, den ersten Schweizer Podestplatz am Chuenisbärgli seit 2008 feiern zu können. Zenhäusern wird später sagen: «Ehrlich gesagt, mit dieser Sekunde Vorsprung dachte ich, dass es reichen könnte.» Am Ende resultiert für Zenhäusern Rang 5, Daniel Yule wird Achter. Der Unterwalliser ist derzeit der sicherste Wert im SlalomEnsemble: In diesem Winter fuhr Yule stets in die Top 10, wobei sein Sieg in Madonna das Highlight darstellt. «Diese Konstanz wird sich auszahlen. Mache ich so weiter, werde ich hoffentlich bald wieder auf das Podest fahren», hält er fest.
Der Schweizer Auftritt ist geprägt von Glücksgefühlen, vor allem am Vormittag, als mit Zenhäusern, Yule, Reto Schmidiger und Luca Aerni gleich vier Einheimische in die Top 10 fahren. Aber er ist auch geprägt von kleinen Enttäuschungen, vor allem am Nachmittag, als die geweckten Erwartungen auf einen Coup nicht erfüllt werden. Aerni fädelt im zweiten Durchgang ebenso ein wie Schmidiger. Loïc Meillard geschah dasselbe schon im ersten Lauf. Deshalb lässt sich letztlich von einem ordentlichen Auftritt berichten – mehr nicht. Und es bleibt dabei:
Das Chuenisbärgli bringt den Schweizern auch
2019 kein
Glück.