CVP-Politiker forderte Nacktfoto von Sara (13)
ST. GALLEN. Der St. Galler CVP- Kantonsrat Michael Hugentobler wurde per Strafbefehl verurteilt: Er hatte im Internet Nacktbilder einer 13-Jährigen verlangt.
Der St. Galler CVP-Kantonsrat Michael Hugentobler chattete mit der vermeintlich 13-jährigen Sara und wollte intime Fotos von ihr. Beim Mädchen handelte es sich jedoch um einen verdeckten Ermittler der Polizei. Nun wurde Hugentobler per Strafbefehl verurteilt. Gestern gab der 37-Jährige seinen sofortigen Rückzug aus der Politik bekannt.
Michael Hugentobler nahm im Februar 2017 unter einem Pseudonym auf einer Chatplattform Kontakt mit einer Sara auf, wie es im Strafbefehl heisst. Sie gab an, 13 Jahre alt zu sein. Nach und nach begann der CVPKantonsrat, immer intimere Fragen zu stellen. So wollte er wissen, ob sie schon einmal einem nackten Mann zugeschaut habe. Er stellte dann die Webcam an, nahm se xuelle Handlungen an sich vor und fragte Sara, ob es ihr gefallen habe. Zudem sollte sie sich ausziehen und streicheln. Auch bat er sie um intime Fotos. Er schrieb auch zwei weitere Personen an, die angaben, 15 Jahre alt zu sein. Diesen schickte er Fotos seines erigierten Glieds.
Bei Sara handelte es sich aber nicht um eine 13Jährige, sondern um einen verdeckten Ermittler der Polizei. Der CVPPolitiker, der bis Juli 2017 noch als Lehrer tätig war, wurde nun mittels Strafbefehl wegen mehrfacher versuchter sexueller Handlungen mit einem Kind und mehrfacher Pornografie zu einer bedingten Geldstrafe von 180 Tagessätzen à 100 Franken und einer Busse in Höhe von 3600 Franken verurteilt. Der Strafbefehl wurde im Dezember rechtskräftig.
«Ich habe einen grossen Fehler begangen und würde es nur zu gern rückgängig machen. Das geht aber leider nicht», so Hugentobler gestern zu 20 Minuten. Es sei ihm auch bewusst, dass sich das mit seiner politischen Arbeit nicht vereinbaren lasse. Er will nun aus allen Gremien zurücktreten. Er ist etwa Leiter der CVPFachkommission Bildung und Erziehung.