Mehrere Orte wegen Lawinen abgeschnitten
DISENTIS. Gesperrte Strassen, abgeschnittene Dörfer, schneefrei: Die Schneemassen sorgen in den Bergen für Chaos.
Das Oberengadin war gestern mit dem Auto nur noch über Italien zu erreichen, Disentis GR und Elm GL waren von der Umwelt abgeschnitten, zahlreiche Strassen und Eisenbahnstrecken sind gesperrt: Wegen des vielen Neuschnees und starker Winde hat sich die Lage vor allem in den östlichen Alpen und im Gotthardgebiet zugespitzt. Die Lawinengefahr ist teils «sehr gross». In der Nacht auf gestern donnerte eine Lawine in die Mittelstation der Gotschnabahn in Klosters GR.
Wie ein Leser-Reporter aus St. Moritz berichtet, fehlten wegen des gesperrten Julierpasses in den Regalen mehrerer Supermärkte bereits Frischprodukte wie Salate und Joghurts. In Davos haben Schüler heute und morgen schneefrei. Auch in Disentis blieben gestern die Schulen geschlossen. «Wir sind angespannt in dieser ungewissen Situation – vor allem, weil Lawinen drohen. Man weiss nicht, was da noch vom Berg runterkommt», sagt eine Mutter aus dem Bündner Dorf. Viele würden ausserhalb arbeiten. Für sie sei die Sperrung relativ mühsam. «Eine Kollegin hätte heute in Laax ihren ersten Arbeitstag gehabt. Ihr neuer Arbeitgeber zeigte aber grosses Verständnis.» Gestern Abend um 18 Uhr konnte die Strasse ins Dorf wieder geöffnet werden.
Beeindruckend sind die Schneehöhen: In Arosa etwa liegen inzwischen fast zwei Meter Schnee. Das ist fast dreimal so viel wie üblich zu dieser Jahreszeit, wie SRF Meteo auf Twitter schreibt.