20 Minuten - Luzern

Plattform will, dass Sie Ihre Arztdaten teilen

ZÜRICH. Auf der Plattform Healthbank können Nutzer alle ihre Arztdaten speichern und damit Geld verdienen. Das ist heikel.

- DOMINIC BENZ

Ob Diagnosen, Spitalaufe­nthalte oder Arztbesuch­e – auf der digitalen Plattform Healthbank können Nutzer alle erdenklich­en Gesundheit­sdaten speichern – und mit Ärzten oder Spitälern teilen. «Die Idee dahinter ist, dass Nutzer die Kontrolle über alle Daten haben und diese an einem Ort zusammenfü­hren können», sagte Healthbank­CEO Reto Schegg zu 20 Minuten.

Mit dem Teilen von Gesundheit­sdaten will das 2014 gegründete Zuger Startup die ärztliche Behandlung optimie ren. Das soll die Gesundheit­skosten senken. Rund 200 000 Nutzer haben sich derzeit auf der Plattform registrier­t. Geld verdient die Firma mit den Datenpartn­ern. Dazu gehört etwa die Gesundheit­sgruppe Galenica.

Auch die Nutzer können an ihren eigenen Daten verdienen. Und zwar dann, wenn sie die Informatio­nen zu Forschungs­zwecken teilen. Das geschieht – ausser mit ausdrückli­cher Einwilligu­ng – anonym. Für das Teilen gibt es im Schnitt bis zu 550 Franken. Healthbank erhält im Gegenzug eine Vermittlun­gsgebühr.

Vor Hackern hat Firmenchef Schegg keine Angst. «Wir sind überzeugt, dass unsere technische Verschlüss­elung so sicher ist, wie es heute überhaupt möglich ist.» Zudem könne Healthbank selbst die Daten nicht entschlüss­eln. «Wir sehen nur das, was der Nutzer uns willentlic­h zur Verfügung stellt.» Für den Datenschut­zexperten David Rosen thal (siehe Interview unten) ist klar: «Jeder muss selber entscheide­n, ob er das Risiko eingehen und seine Daten auf einer solchen Plattform speichern will.»

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EPA Auf Healthbank kann jeder seine Gesundheit­sdaten speichern.

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