Plattform will, dass Sie Ihre Arztdaten teilen
ZÜRICH. Auf der Plattform Healthbank können Nutzer alle ihre Arztdaten speichern und damit Geld verdienen. Das ist heikel.
Ob Diagnosen, Spitalaufenthalte oder Arztbesuche – auf der digitalen Plattform Healthbank können Nutzer alle erdenklichen Gesundheitsdaten speichern – und mit Ärzten oder Spitälern teilen. «Die Idee dahinter ist, dass Nutzer die Kontrolle über alle Daten haben und diese an einem Ort zusammenführen können», sagte HealthbankCEO Reto Schegg zu 20 Minuten.
Mit dem Teilen von Gesundheitsdaten will das 2014 gegründete Zuger Startup die ärztliche Behandlung optimie ren. Das soll die Gesundheitskosten senken. Rund 200 000 Nutzer haben sich derzeit auf der Plattform registriert. Geld verdient die Firma mit den Datenpartnern. Dazu gehört etwa die Gesundheitsgruppe Galenica.
Auch die Nutzer können an ihren eigenen Daten verdienen. Und zwar dann, wenn sie die Informationen zu Forschungszwecken teilen. Das geschieht – ausser mit ausdrücklicher Einwilligung – anonym. Für das Teilen gibt es im Schnitt bis zu 550 Franken. Healthbank erhält im Gegenzug eine Vermittlungsgebühr.
Vor Hackern hat Firmenchef Schegg keine Angst. «Wir sind überzeugt, dass unsere technische Verschlüsselung so sicher ist, wie es heute überhaupt möglich ist.» Zudem könne Healthbank selbst die Daten nicht entschlüsseln. «Wir sehen nur das, was der Nutzer uns willentlich zur Verfügung stellt.» Für den Datenschutzexperten David Rosen thal (siehe Interview unten) ist klar: «Jeder muss selber entscheiden, ob er das Risiko eingehen und seine Daten auf einer solchen Plattform speichern will.»