Notrufknöpfe sollen Luzerner Sexbetriebe sicherer machen
LUZERN. Die Regierung will Sexbetriebe im Kanton sicherer machen. So sollen etwa in allen Salons Notrufknöpfe installiert werden.
Sexsalons mit mehr als einer Person sollen künftig nur noch mit Bewilligung betrieben werden dürfen: Dies sieht der neue Gesetzesentwurf der Regierung vor. Als Mindeststandard sieht sie dabei Kameras am Eingang und Notrufknöpfe vor. Zudem soll es der Polizei jederzeit möglich sein, Bordelle zu kontrollieren: Hintergrund ist, dass laut Schätzung der Polizei im Kanton rund ein Drittel der 600 Sexarbeitenden illegal hier sind oder arbeiten. 80 Prozent der Betriebe könnten derzeit nicht ohne konkreten Verdacht kontrolliert werden, da sie nicht gastgewerblich bewilli- gungspflichtig sind.
In der Wolhuser Bar Moulin Rouge sind Eingänge und Korridore seit Jahren mit Kameras ausgestattet, in den Zimmern hat es versteckte Notknöpfe. Die Frauen können diese drücken, wenn sie sich in einer schwierigen Situation befinden. «Das können Probleme mit dem Freier sein oder wenn jemand krank ist und Hilfe benötigt», so der Geschäftsführer. Der Alarm werde an die Bar weitergeleitet und das Personal sehe, in welchem Zimmer es Probleme gibt.
Birgitte Snefstrup, Geschäftsführerin des Vereins Lisa, der sich für die Interessen von Sexarbeitenden einsetzt, begrüsst den Gesetzesentwurf: «Für uns ist die Sicherheit der Sexarbeitenden am wichtigsten. Notrufknöpfe und Kameras sollten eingeführt werden.»