Als er zu seiner Lok zurückwollte, war sie weg
REALP. Ein Lokführer « parkierte » im September seine HGm- 4/4- Lok auf der Furka- Bergstrecke. Weil er sie nicht korrekt sicherte, rollte der Zug los und entgleiste schliesslich.
Am 25. September fuhr eine Bauequipe mit der Lok auf der gesperrten Bergstrecke von Realp Richtung Tiefenbach, um Arbeiten an einer Stützmauer durchzuführen. Um 7.30 Uhr stellte der 43jährige Lokomotivführer die Lok auf der Strecke ab, die dort ein Gefälle von 110 Promille hat, und nahm sie ausser Betrieb. Als er dann am Mittag sein Essen aus der Lok holen wollte, war sie verschwunden. Er ging darauf talwärts Richtung Realp und durchquerte drei Tunnel, bis er nach rund 700 Metern in einer Kurve auf die entgleiste Lokomotive stiess. Verletzt wurde niemand, die Lok wurde aber am Fahrwerk und am Kasten stark beschädigt.
Nun hat die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust) herausgefunden, wieso das passiert ist: Grund war, dass der Lokomotivführer die von der MatterhornGotthardBahn gemietete Lok auf der steilen Zahnstangenstrecke ungenügend gesichert hatte. Der Lokführer hatte zum Abstellen der Lokomotive die Zahnradbremse angelegt und die Handbremse festgezogen. Weil Erstere Luft verlor, wurde sie nach einer Weile wirkungs los – die Handbremse reichte nicht aus, die Lok zu halten. Allerdings gab es laut Sust auch keine Vorgaben, die Lok auf einer Zahnstangenstrecke zu sichern. Der Lokführer hatte zudem seit einer eintägigen Einführung 2013 keine Unterstützung mehr für das Führen der HGm 4/4 erhalten.