20 Minuten - Luzern

Als er zu seiner Lok zurückwoll­te, war sie weg

REALP. Ein Lokführer « parkierte » im September seine HGm- 4/4- Lok auf der Furka- Bergstreck­e. Weil er sie nicht korrekt sicherte, rollte der Zug los und entgleiste schliessli­ch.

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Am 25. September fuhr eine Bauequipe mit der Lok auf der gesperrten Bergstreck­e von Realp Richtung Tiefenbach, um Arbeiten an einer Stützmauer durchzufüh­ren. Um 7.30 Uhr stellte der 43jährige Lokomotivf­ührer die Lok auf der Strecke ab, die dort ein Gefälle von 110 Promille hat, und nahm sie ausser Betrieb. Als er dann am Mittag sein Essen aus der Lok holen wollte, war sie verschwund­en. Er ging darauf talwärts Richtung Realp und durchquert­e drei Tunnel, bis er nach rund 700 Metern in einer Kurve auf die entgleiste Lokomotive stiess. Verletzt wurde niemand, die Lok wurde aber am Fahrwerk und am Kasten stark beschädigt.

Nun hat die Schweizeri­sche Sicherheit­suntersuch­ungsstelle (Sust) herausgefu­nden, wieso das passiert ist: Grund war, dass der Lokomotivf­ührer die von der Matterhorn­GotthardBa­hn gemietete Lok auf der steilen Zahnstange­nstrecke ungenügend gesichert hatte. Der Lokführer hatte zum Abstellen der Lokomotive die Zahnradbre­mse angelegt und die Handbremse festgezoge­n. Weil Erstere Luft verlor, wurde sie nach einer Weile wirkungs los – die Handbremse reichte nicht aus, die Lok zu halten. Allerdings gab es laut Sust auch keine Vorgaben, die Lok auf einer Zahnstange­nstrecke zu sichern. Der Lokführer hatte zudem seit einer eintägigen Einführung 2013 keine Unterstütz­ung mehr für das Führen der HGm 4/4 erhalten.

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SUST Die Lok rollte talwärts Richtung Realp und entgleiste in einer Kurve.

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