Kleinkind verschwindet in 110 Meter tiefem Erdloch
MADRID. Yulen (2) ist in einen tiefen, nur 25 Zentimeter breiten Brunnenschacht gefallen. Die Retter sind verzweifelt und bangen um das Leben des Kleinen.
Rund um die Uhr arbeiten 100 Retter in der Ortschaft Totalán bei Málaga in Südspanien, um den zweijährigen Yulen zu finden. Der Bub ist am Sonntagnachmittag während eines Familienausflugs vor den Augen seines Vaters in einen 110 Meter tiefen Brunnenschacht gestürzt, der eigentlich der Erkundung von Wasseradern dient.
Weil der Schacht nur einen Durchmesser von rund 25 Zentimetern aufweist, stellt die Bergung die Retter vor eine Herausforderung. «Wir sind auf eine so komplexe Rettung gar nicht vorbereitet», gibt María Gámez von der Regierung in Málaga zu. Vor allem sei es schwierig, in das Loch vorzudringen, weil das Gestein jederzeit nachgeben könnte.
In eine Tiefe von knapp 80 Metern konnten die Rettungs kräfte mit Kameras vordringen. Dort fanden sie eine Tüte mit Süssigkeiten und einen Becher, die Yulen bei seinem Verschwinden bei sich trug – tiefer gelangten die Retter mit der Kamera nicht.
Laut «El País» vermuten die Einsatzkräfte, dass Steine den Weg blockiert oder sich an dieser Stelle Erdbrocken gelöst und den Kleinen verschüttet hätten. Die Feuerwehr trägt Erde an den Seiten ab und versucht, ein neues Loch zu bohren, parallel zu dem, in dem sich Yulen befindet.
Yulens Eltern erklärten dem Rettungsdienst, sie hätten ihr Kind weinen hören. Doch der Chef des Trupps zeigte sich in einem Radiointerview wenig hoffnungsvoll: «Meine Männer haben in keinem Moment die Stimme des Kleinen vernommen.»