20 Minuten - Luzern

Kleinkind verschwind­et in 110 Meter tiefem Erdloch

MADRID. Yulen (2) ist in einen tiefen, nur 25 Zentimeter breiten Brunnensch­acht gefallen. Die Retter sind verzweifel­t und bangen um das Leben des Kleinen.

-

Rund um die Uhr arbeiten 100 Retter in der Ortschaft Totalán bei Málaga in Südspanien, um den zweijährig­en Yulen zu finden. Der Bub ist am Sonntagnac­hmittag während eines Familienau­sflugs vor den Augen seines Vaters in einen 110 Meter tiefen Brunnensch­acht gestürzt, der eigentlich der Erkundung von Wasserader­n dient.

Weil der Schacht nur einen Durchmesse­r von rund 25 Zentimeter­n aufweist, stellt die Bergung die Retter vor eine Herausford­erung. «Wir sind auf eine so komplexe Rettung gar nicht vorbereite­t», gibt María Gámez von der Regierung in Málaga zu. Vor allem sei es schwierig, in das Loch vorzudring­en, weil das Gestein jederzeit nachgeben könnte.

In eine Tiefe von knapp 80 Metern konnten die Rettungs kräfte mit Kameras vordringen. Dort fanden sie eine Tüte mit Süssigkeit­en und einen Becher, die Yulen bei seinem Verschwind­en bei sich trug – tiefer gelangten die Retter mit der Kamera nicht.

Laut «El País» vermuten die Einsatzkrä­fte, dass Steine den Weg blockiert oder sich an dieser Stelle Erdbrocken gelöst und den Kleinen verschütte­t hätten. Die Feuerwehr trägt Erde an den Seiten ab und versucht, ein neues Loch zu bohren, parallel zu dem, in dem sich Yulen befindet.

Yulens Eltern erklärten dem Rettungsdi­enst, sie hätten ihr Kind weinen hören. Doch der Chef des Trupps zeigte sich in einem Radiointer­view wenig hoffnungsv­oll: «Meine Männer haben in keinem Moment die Stimme des Kleinen vernommen.»

 ?? GUARDIA CIVIL ?? Das Loch hat einen Durchmesse­r von nur 25 Zentimeter­n.
GUARDIA CIVIL Das Loch hat einen Durchmesse­r von nur 25 Zentimeter­n.
 ?? PACO GUZMAN ?? Für die Rettungskr­äfte eine fast unmögliche Aufgabe.
PACO GUZMAN Für die Rettungskr­äfte eine fast unmögliche Aufgabe.

Newspapers in German

Newspapers from Switzerland