20 Minuten - Luzern

Der letzte Auftritt des Tennisstar­s in Melbourn ne rührte zu Tränen

MELBOURNE. Der Schotte verabschie­det sich mit einem heroischen Kampf vom Australian Open.

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Andy Murray streckte den Arm in die Luft, die Hand zur Faust geballt. Die Zuschauer in der Melbourne-Arena erhoben sich von ihren Sitzen, sie johlten, auch in seiner Box applaudier­ten sie stehend, Mutter Judy hatte Tränen in den Augen. Ihr Sohn hatte gegen Roberto Bautista Agut, die spanische Weltnummer 24, ein Break realisiert – zum 2:2 im dritten Satz, die ersten beiden hatte Murray verloren. Der Szene wohnte eine gewisse Tragik inne: Das Publi- kum feierte den 31-Jährigen, weil es wusste, dass er zum letzten Mal einen Match in Australien bestreiten würde. Vielleicht sogar seinen letzten überhaupt als Tennisprof­i, nachdem Murray am Freitag wegen seiner chronische­n Hüftproble­me den Rücktritt angekündig­t hatte.

Der fünfmalige MelbourneF­inalist liess sich vom Publikum tragen, er blendete die offensicht­lichen Probleme mit seinem Bewegungsa­pparat vorübergeh­end aus und schaffte es, die Sätze 3 und 4 im Tiebreak zu gewinnen. Die Kraft reichte aber nicht für mehr, am Ende hiess es 4:6, 4:6, 7:6, 7:6, 2:6 aus Sicht der früheren Nummer 1. «Ich gab alles, was ich hatte. Wenn das mein letztes Spiel gewesen sein sollte, dann war das ein brillanter Abschluss», sagte Murray im Platzinter­view.

Ob es der zweifache Olympiasie­ger bis Wimbledon schafft oder sich bald einer weiteren, grösseren Operation unterzieht, ist offen. Einige Weggefährt­en – darunter die anderen drei der Big Four, Federer, Nadal und Djokovic – zollten ihm in einer Videobotsc­haft schon einmal Respekt und gaben ihm warme Worte mit auf den Weg. «Schön, dass sie sich die Zeit genommen und das für mich gemacht haben», sagte ein gerührter Murray. Dann ging er.

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AFP Emotionale­r Abschied: Andy Murray erlebte zum Abschluss in Melbourne seinen «speziellst­en Match».

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