20 Minuten - Luzern

Sollen Nesthocker der Mutter einen Lohn zahlen?

ZÜRICH. Eine Lehrerin will, dass der Nachwuchs die Eltern für die Hausarbeit bezahlt. Ist das familienfe­indlich?

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Mami kocht, putzt und wäscht. Liselotte Keller findet: «Für jede Tochter und jeden Sohn, die voll verdienen, sollte es eine Selbstvers­tändlichke­it sein, die Mutter für ihre Arbeit zu entschädig­en und ihr damit Wertschätz­ung zu zeigen.» Viele berufstäti­ge Kinder genössen, ausgebilde­t und mit gutem Verdienst, einen kostenlose­n Vollservic­e daheim, schreibt Keller im «Schweizer Bauer». Sie unterricht­et Direktverm­arktung an der Bäuerinnen­schule Strickhof.

Fast die Hälfte der Schweizer Nesthocker wohnt laut einer Umfrage des Online-Vergleichs­dienstes Comparis.ch gratis. Jeder dritte Mann im Hotel Mama zieht das Elternhaus vor, um sich vor der Hausarbeit zu drücken. «Ein Teil des Nachwuchse­s zahlt den Eltern Haushaltsg­eld. Es gibt aber auch berufstäti­ge Kinder, die nach der Lehre nichts abgeben müssen», sagt Familienth­erapeut Jürgen Feigel. Zahle der voll verdienend­e Nachwuchs keinen Beitrag, leiste er sich gern einen konsumreic­hen Lebensstan­dard, was oft zu Konflikten führe. Er unterstütz­t deshalb den Haushaltsl­ohn für Eltern.

Für Isabel Garcia, Präsidenti­n des Vereins Secondas Zü- rich, ist das hingegen eine «familienfe­indliche Forderung». «Ist die Mutter etwa eine Angestellt­e ihres eigenen Kindes?», fragt sie. Migrantenf­amilien südlicher Kulturen sei es

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Noch daheim wohnen, verdienen, aber

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