Kantonsrat kritisiert Kosten für Lehrlinge
LUZERN. Die Kosten für die Berufsbildung steigen: Lehrlinge müssen etwa eigene Laptops kaufen. Das macht SP- Kantonsrat Josef Schuler Sorgen.
«Die Berufsbildung müsste unentgeltlich sein, damit für die Lernenden Chancengleichheit besteht», sagt Kantonsrat Josef Schuler (SP). Durch die Digitalisierung würden in der Ausbildung immer mehr Kosten auf die Lehrlinge zukommen – so etwa durch die Einführung der Bring-your-own-Device-Strategie (BYOD, Bring dein eigenes Gerät), moniert er in einem Leserbrief an die LZ. Schuler verweist auf das Bundesgesetz über die Berufsbildung. Dort heisst es: «Der Besuch der Berufsfachschule ist obligatorisch.» Und: «Der obligatorische Unterricht ist unentgeltlich.»
In einer Anfrage an die Regierung will Schuler nun unter anderem wissen, wie hoch die Bildungskosten in den einzelnen Berufskategorien sind und wie sich diese in den letzten zehn Jahren entwickelt haben. «Oft bezahlen die Eltern den Laptop, weil sie ihren Kindern die bestmögliche Ausbildung ermöglichen wollen», sagt er. Wer über ein tieferes Budget verfüge, müsse sich mit einem simpleren Gerät zufriedengeben.
«Die Chancengleichheit beginnt damit, dass sich alle Lernenden mit digitalen Medien auseinandersetzen müssen. Das ist eine Notwendigkeit im heutigen Berufsleben», sagt Christof Spöring, Leiter der Dienststelle Berufs- und Weiterbildung beim Kanton. Deshalb sei der Einsatz von Notebooks unerlässlich. «Sollte sich jemand kein Notebook leisten können, finden wir jeweils Lösungen.» Es handle sich um Einzelfälle. Spöring verweist auch auf Stipendien für Lernende, die finanziell schlechtergestellt sind.