Der Berner Sonnenschein kann trügen
BELEK. YB erlebt eine erstaunlich ruhige Vorbereitung. Wäre da nicht die ungeklärte Zukunft von Sportchef Christoph Spycher.
Als die Young Boys gestern ihre drittletzte Einheit im Trainingslager absolvieren, trainiert Innenverteidiger Mohamed Camara mit, als wäre nichts gewesen. Dabei vermeldete YB nach dem Ende der Vorrunde, der 21-Jährige werde mit einer Oberschenkelverletzung zwei Monate ausfallen.
Camaras Blitzheilung passt ins Bild: Die Lage des Tabellenführers präsentiert sich wie der Himmel in Belek: strahlend blau und wolkenlos. Bis auf Sulejmani und Lotomba sind alle
Spieler fit, die Abgänge von Sanogo und Bertone glaubt der Meister mit der Verpflichtung Gianluca Gaudinos auffangen zu können. Zudem ist es um Rechtsverteidiger Kevin Mbabu, der Anfang Januar mit einem Wechsel in die Bundesliga in Verbindung gebracht worden war, ruhiger geworden. Sportchef Christoph Spycher wollte noch Ende Vorrunde eine Ungeduld bei Mbabu erkannt haben. Jetzt sagt er, der Nationalspieler mache einen aufgeräumten Eindruck. «Ich habe das Gefühl, er will nichts erzwingen. Er muss schon ein passendes Angebot vorliegen haben.»
Alles eitel Sonnenschein also? Dass dieses Bild trügen kann, zeigt nicht zuletzt die Personalie Spycher. Die Zukunft des Sportchefs, dessen Vertrag Ende Saison ausläuft, ist weiter ungeklärt. Der 40-Jährige wird vom Fussballverband für die neu geschaffene Position des sportlichen Leiters für das A-Nationalteam umworben, er ist zumindest nicht abgeneigt. Das Tagesgeschäft habe Priorität, sagt Spycher. Spätestens wenn das Schweizer Transferfenster Mitte Februar schliesse, sei mit einer Entscheidung zu rechnen.