Suter rast zu WM-Bronze und weint
ARE. Corinne Suter holt im Super- G die erste Schweizer WM- Medaille. Dabei hätte sie vor kurzem fast den Fuss verloren.
Erstes Rennen, erste Medaille für die Schweiz: Corinne Suter fuhr an der SkiWM in Schweden erstmals überhaupt aufs Podest und vergoss danach Tränen der Freude. Die Bronzegewinnerin verlor nur fünf Hundertstelsekunden auf Siegerin Mikaela Shiffrin, Sofia Goggia aus Italien holte Silber. Lindsey Vonn stürzte in ihrem vorletzten Rennen, will am Sonntag aber die Abfahrt bestreiten. Schon heute geht die Medaillenjagd mit dem Super-G der Männer weiter.
7, 1, 1, 2, 2. Nein, das sind nicht die Klassierungen der neuen Super-G-Weltmeisterin Mikaela Shiffrin in den letzten fünf Rennen. Die sind besser. Aber es sind trotzdem Zahlen, die beeindrucken: Auf diesen Rängen hat sich Corinne Suter 2019 klassiert – in den Trainings der Speed-Disziplinen. Unter die ersten drei schaffte es die 24-Jährige im Rennen aber nie.
Als gestern dann ihr Name aufgerufen wird, als sie endlich diesen Schritt auf das Podest im Zielraum machen darf, als sie ins Publikum winkt, da kann sie ihre Tränen nicht mehr zurückhalten. Suter holt zum WM-Auftakt die Bronzemedaille, geschlagen nur von Shiffrin und Sofia Goggia, von zweien, die dieses Ge- fühl schon zur Genüge erlebt haben. «Ich kann das wohl erst später realisieren», sagt die Schwyzerin kurz darauf, auch später an der Pressekonferenz kämpft sie immer wieder mit den Tränen, als sie vom Rennen erzählt. Sie sei so nervös gewesen, dass sie fast keiner anderen Fahrerin zugeschaut habe. Es ist ja auch denkbar knapp gewesen, Viktoria Rebensburg kam bis auf zwei Hundertstel an sie heran.
Suter hatte in dieser Saison einige Hürden zu nehmen, war oft nah dran an den vorderen Plätzen und qualifizierte sich erst im letzten Super-G vor der WM für dieses Rennen. Im Sommer kämpfte sie mit einer Blutvergiftung, die beinahe die Amputation des rechten Fusses erforderte. Und dann holt sie Bronze in der Disziplin, die eigentlich nicht ihre stärkste ist, mit Suter war eher in der Abfahrt zu rechnen. Im ersten Training war sie schon einmal Zweite.