20 Minuten - Luzern

«Der Mann jagt die Frau» – «Nein, er soll Gefühle zeigen»

ZÜRICH. Sechs Frauen haben gestern im « Club » diskutiert, was sie von Männern wollen. Einig sind sie sich nicht geworden.

- NIKOLAI THELITZ

Vor einer Woche sorgte die Diskussion im SRF«Club» für Schlagzeil­en: Die sechs Männer in der Runde gerieten heftig aneinander, als sie über «toxische Männlichke­it» debattiert­en. Gestern lud das SRF zur rein weiblichen Runde. Das Thema blieb sich gleich – und auch die Differenze­n waren gross. «Ich finde es schön, wenn ein Mann Gefühle zeigen kann», sagte etwa Komikerin und Moderatori­n Stéphanie Berger. «Männer mit Geltungsdr­ang, die sich über Erfolg definieren, kommen mir arm vor, sie orientiere­n sich stark an der Aussenwelt und nicht nach innen.»

Wenig Verständni­s für diese Position hatte JetsetLady Vera Dillier. «Mit solchen Jammeris kann ich nichts anfangen», sagte sie. In ihrer Erfahrung seien die sentimenta­len Männer «sehr kalt», wenn es darauf ankomme, und die Machos einfühlsam. «Der Mann ist für mich der Jäger, die Frau das Reh, das gejagt wird.» Das sei «ein gutes Spiel». Kolumnisti­n Tamara Wernli nahm die Män ner in Schutz: «Sie sind gefrustet, dass sie nun für die Untaten einiger Idioten verantwort­lich gemacht werden.»

Die Theologin Ina Praetorius sagte hingegen, der Frust der Frauen sei nachvollzi­ehbar – nun, da sie nach langem Pat riarchat «endlich eine Stimme haben». Lob gab es für den Spot des Rasierklin­genHerstel­lers Gillette, der Fehlverhal­ten von Männern thematisie­rt: Er sei «grossartig», so Berger. Er habe eine Aussage: «Sei kein Arschloch.»

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SRF Barbara Lüthi leitete gestern den SRF-«Club». Thema: Was Frauen wollen – was Männer sollen.

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