Luzern fordert definitive Einführung von Velostrassen
LUZERN. Velostrassen seien eine gute Sache, finden fünf Schweizer Städte nach einem Pilotversuch. Sie wollen nun eine definitive Einführung. Das Astra ist skeptisch.
«Die Resultate aus den Pilotversuchen liefern keine eindeutigen Aussagen zur Zweckmässigkeit von Velostrassen», schreibt das Bundesamt für Strassen (Astra). Die Städte Luzern, Basel, Bern, St. Gallen und Zürich hatten von August 2016 bis Oktober 2017 acht Pilotstrecken bewilligt erhalten. Luzern gestaltete die Taubenhaus-/Bruchstrasse zur Velostrasse um. Ziel ist eine komfortable und sichere Veloführung abseits der Hauptverkehrsstrassen. Gegenüber den einmündenden Quartierstrassen sind die speziell gekennzeichneten Velostrassen vortrittsberechtigt.
Die Messungen in Luzern hätten gezeigt, dass die Velofahrer auf der Velostrasse nicht schneller unterwegs seien als vorher, teilte die Umwelt- und Mobilitätsdirektion gestern mit. Auch die Autos seien trotz Aufhebung des Rechtsvortritts nicht schneller gefahren. Alle beteiligten Städte fordern den Bund nun auf, Velostrassen definitiv einzuführen.
Für eine breite Umsetzung der Velostrassen müsste in der Verordnung über die Tempo-30-Zonen vom Prinzip des Rechts- vortritts abgewichen werden. Dies stelle einen namhaften Eingriff ins bestehende Verkehrsregime dar und müsse insbesondere in Anbetracht der hohen Unfallzahlen beim Veloverkehr sorgfältig abgewogen werden, schreibt das Astra. Es seien nun umfassende Diskussionen nötig.