Verhindert Auswärtstorregel noch mehr Spektakel?
ROM. Auswärtstore sollen bald nicht mehr stärker gewichtet werden. Ein Pro und Kontra.
Heute diskutiert das Uefa-Exekutivkomitee in Rom darüber, ob die seit 1965 geltende Auswärtstorregel abgeschafft werden soll. Wie die Nachrichtenagentur DPA berichtet, wird zwar noch kein Entscheid erwartet, die Tendenz zeigt aber in Richtung Abschaffung. Was spricht dafür, was dagegen? Pro Abschaffung:
Bälle wurden vereinheitlicht und es gibt strenge Auflagen, wie ein Platz auszusehen hat: Der Heimvorteil ist nicht mehr so gross wie vor 50 Jahren. Gemäss «Spiegel» ist die Heimsiegquote im Europacup unter 50 Prozent gesunken.
Aus Angst vor Gegentoren kann auch ein Heimteam defensiver agieren, insbesondere im Hinspiel.
Schon in nationalen Wettbewerben treten viele Teams auswärts nicht anders auf als zu Hause.
Die Chance auf Verlängerun- gen und Penaltyschiessen – und damit mehr Spektakel – erhöht sich.
Ein Team scheidet aus, obwohl es einmal 0:0 und einmal 1:1 spielt. Das ergibt wenig Sinn.
Kontra:
Wozu etwas Bewährtes ab- schaffen?
Jedes Team hat den Heimvorteil einmal auf seiner Seite.
Die Auswärtsmannschaft wird eher dazu animiert, ein Tor zu erzielen.
Die Regel ist abwechslungsreich. In den meisten nationalen Wettbewerben gibt es so etwas nicht.
Mehr Verlängerungen scheinen gewiss. Was für die Spieler eine höhere Belastung bedeutet. Und für die Fans? Womöglich mehr Augenringe während Europacup-Wochen. Und was hat die Uefa davon? Unter anderem höhere TV-Einnahmen.