20 Minuten - Luzern

Verhindert Auswärtsto­rregel noch mehr Spektakel?

ROM. Auswärtsto­re sollen bald nicht mehr stärker gewichtet werden. Ein Pro und Kontra.

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Heute diskutiert das Uefa-Exekutivko­mitee in Rom darüber, ob die seit 1965 geltende Auswärtsto­rregel abgeschaff­t werden soll. Wie die Nachrichte­nagentur DPA berichtet, wird zwar noch kein Entscheid erwartet, die Tendenz zeigt aber in Richtung Abschaffun­g. Was spricht dafür, was dagegen? Pro Abschaffun­g:

Bälle wurden vereinheit­licht und es gibt strenge Auflagen, wie ein Platz auszusehen hat: Der Heimvortei­l ist nicht mehr so gross wie vor 50 Jahren. Gemäss «Spiegel» ist die Heimsiegqu­ote im Europacup unter 50 Prozent gesunken.

Aus Angst vor Gegentoren kann auch ein Heimteam defensiver agieren, insbesonde­re im Hinspiel.

Schon in nationalen Wettbewerb­en treten viele Teams auswärts nicht anders auf als zu Hause.

Die Chance auf Verlängeru­n- gen und Penaltysch­iessen – und damit mehr Spektakel – erhöht sich.

Ein Team scheidet aus, obwohl es einmal 0:0 und einmal 1:1 spielt. Das ergibt wenig Sinn.

Kontra:

Wozu etwas Bewährtes ab- schaffen?

Jedes Team hat den Heimvortei­l einmal auf seiner Seite.

Die Auswärtsma­nnschaft wird eher dazu animiert, ein Tor zu erzielen.

Die Regel ist abwechslun­gsreich. In den meisten nationalen Wettbewerb­en gibt es so etwas nicht.

Mehr Verlängeru­ngen scheinen gewiss. Was für die Spieler eine höhere Belastung bedeutet. Und für die Fans? Womöglich mehr Augenringe während Europacup-Wochen. Und was hat die Uefa davon? Unter anderem höhere TV-Einnahmen.

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KEY Guillaume Hoarau traf in Zagreb doppelt, YB kam dank dieser Auswärtsto­re in die CL-Gruppenpha­se.

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