Nach Nasen-Piercing sitzt 20-Jährige heute im Rollstuhl
BRASÍLIA. Layane Dias liess sich letzten Sommer ein Piercing stechen. Nach einer Infektion sitzt sie jetzt im Rollstuhl.
Wenige Tage bevor Layane Dias (20) in der brasilianischen Hauptstadt Brasília im letzten Sommer ihr Praktikum beginnen sollte, bekam sie starke Rückenschmerzen. Bald konnte sie die Beine nicht mehr bewegen und von der Brust abwärts nichts mehr spüren, wie sie gegenüber BBC News Brasil sagte. Der behandelnde Arzt diagnostizierte bei Dias schliesslich eine Infektion mit dem Bakterium Staphylococcus aureus.
Er fragte sie, ob sie eine Nasenverletzung gehabt habe, da rund 30 Prozent der Menschen dieses Bakterium in der Nasenhöhle tragen. Tatsächlich hatte sich Dias ungefähr einen Monat zuvor die Nase piercen lassen. Laut dem Arzt dürfte das der Moment gewesen sein, in dem die Bakterien in ihr Blut gelangten.
Anfangs war damals die Nase der Frau angeschwollen. Mithilfe von Salben verschwand die Schwellung wieder. Doch Dias’ Zustand verschlechterte sich weiter. Sie wurde ins Spital eingeliefert. Schliesslich wurde festgestellt, dass sich im Rücken der 20-Jährigen zwischen drei Wirbeln 500 Milliliter Eiter angesammelt hatten. In einer Notoperation wurde die Flüssigkeit, die eine tödliche Infektion hätte auslösen können, entfernt. Das habe das Fortschreiten der Querschnittlähmung gestoppt, sagte der behandelnde Arzt Oswaldo Ribeiro Marquez der BBC.
Da Dias zuvor nie Rückenschmerzen hatte, hält es Marquez für «sehr wahrscheinlich», dass die Lähmung die Folge des Piercings ist.