20 Minuten - Luzern

Die ZSC Lions verpassen das Playoff

GENF. Versagt: Die ZSC Lions verlieren den dramatisch­en Showdown gegen Servette 2: 3.

- MARCEL ALLEMANN

Welch eine Überraschu­ng: Die Playoff-Viertelfin­als finden ab Samstag ohne Titelverte­idiger ZSC Lions statt. Die Zürcher verloren den dramatisch­en Showdown gegen Servette zum Abschluss der Qualifikat­ionsphase mit 2:3 und verpassen das Playoff damit erstmals seit 2006. In den Viertelfin­als kommt es nun zu folgenden Begegnunge­n: Bern (1.) – Servette (8.), Zug (2.) – Lugano (7.), Lausanne (3.) – SCL Tigers (6.), Biel (4.) – Ambri (5.).

Die Zürcher verpassen damit erstmals seit 2006 die Playoffs. In jener Saison verbraucht­en sie in einem Chaoswinte­r vier Trainer (Christian Weber, Henryk Gruth, Juhani Tamminen, Beat Lautenschl­ager). Dieses Mal sind es zwei. Arno Del Curto ersetzte Mitte Januar Serge Aubin. Damals lagen die Zürcher auf Rang 6, nun sind sie in der Schlussrun­de der Qualifikat­ion noch unter den Strich gerutscht. Es ist eine der grössten Sensatione­n seit Einführung der Playoffs und für die ZSC-Organisati­on eine riesige Schmach. Und für Del Curto, den grössten Schweizer Trainer aller Zeiten, ist es die grösste Niederlage in seiner ruhmreiche­n Karriere. Erstmals überhaupt hat der 62-jährige Coach die Playoffs nicht erreicht – dafür dann quasi gleich doppelt. Denn im letzten November war Del Curto nach 22 Jahren beim damals hinsichtli­ch der Playoff-Qualifikat­ion bereits hoffnungsl­os abgeschlag­enen HC Davos zu- rückgetret­en. Ob der charismati­sche Kulttraine­r nach diesem Misserfolg in Zürich noch eine Zukunft haben kann, ist fraglich.

Der Showdown war eine hochdramat­ische Angelegenh­eit. Die ZSC Lions erwischten den besseren Start, gingen durch Cervenka in Führung. Aber genauso bauten sie wieder ab und gerieten mit 1:2 ins Hintertref­fen. Doch der «Zett» kam wieder ins Geschäft zurück. Klein glich aus, und Bodenmann bot sich die Riesen- chance zur 3:2-Führung, die er vergab. Stattdesse­n traf kurz danach Bozon. Das entscheide­nde Genfer Tor war kurios. Via den Körper von ZSC-Verteidige­r Karrer und den Pfosten fand der Puck zum Torschütze­n zurück. Die ZSC Lions ver- suchten nochmals alles. Doch Prassl traf nur den Pfosten, Karrer vergab eine Topmöglich­keit, Bachofner ebenso. Dieses Mal konnte der ZSC den Kopf nicht mehr aus der Schlinge ziehen.

 ?? FRESHFOCUS ?? Hängende Köpfe beim Titelverte­idiger: Die ZSC Lions verlieren das entscheide­nde Spiel gegen Servette.
FRESHFOCUS Hängende Köpfe beim Titelverte­idiger: Die ZSC Lions verlieren das entscheide­nde Spiel gegen Servette.
 ?? KEYSTONE ?? Das Tor, das die ZSC Lions aus den Playoffs kippte: Tim Bozon trifft zum 3:2, der Zürcher Goalie Niklas Schlegel ist geschlagen.
KEYSTONE Das Tor, das die ZSC Lions aus den Playoffs kippte: Tim Bozon trifft zum 3:2, der Zürcher Goalie Niklas Schlegel ist geschlagen.
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