Die ZSC Lions verpassen das Playoff
GENF. Versagt: Die ZSC Lions verlieren den dramatischen Showdown gegen Servette 2: 3.
Welch eine Überraschung: Die Playoff-Viertelfinals finden ab Samstag ohne Titelverteidiger ZSC Lions statt. Die Zürcher verloren den dramatischen Showdown gegen Servette zum Abschluss der Qualifikationsphase mit 2:3 und verpassen das Playoff damit erstmals seit 2006. In den Viertelfinals kommt es nun zu folgenden Begegnungen: Bern (1.) – Servette (8.), Zug (2.) – Lugano (7.), Lausanne (3.) – SCL Tigers (6.), Biel (4.) – Ambri (5.).
Die Zürcher verpassen damit erstmals seit 2006 die Playoffs. In jener Saison verbrauchten sie in einem Chaoswinter vier Trainer (Christian Weber, Henryk Gruth, Juhani Tamminen, Beat Lautenschlager). Dieses Mal sind es zwei. Arno Del Curto ersetzte Mitte Januar Serge Aubin. Damals lagen die Zürcher auf Rang 6, nun sind sie in der Schlussrunde der Qualifikation noch unter den Strich gerutscht. Es ist eine der grössten Sensationen seit Einführung der Playoffs und für die ZSC-Organisation eine riesige Schmach. Und für Del Curto, den grössten Schweizer Trainer aller Zeiten, ist es die grösste Niederlage in seiner ruhmreichen Karriere. Erstmals überhaupt hat der 62-jährige Coach die Playoffs nicht erreicht – dafür dann quasi gleich doppelt. Denn im letzten November war Del Curto nach 22 Jahren beim damals hinsichtlich der Playoff-Qualifikation bereits hoffnungslos abgeschlagenen HC Davos zu- rückgetreten. Ob der charismatische Kulttrainer nach diesem Misserfolg in Zürich noch eine Zukunft haben kann, ist fraglich.
Der Showdown war eine hochdramatische Angelegenheit. Die ZSC Lions erwischten den besseren Start, gingen durch Cervenka in Führung. Aber genauso bauten sie wieder ab und gerieten mit 1:2 ins Hintertreffen. Doch der «Zett» kam wieder ins Geschäft zurück. Klein glich aus, und Bodenmann bot sich die Riesen- chance zur 3:2-Führung, die er vergab. Stattdessen traf kurz danach Bozon. Das entscheidende Genfer Tor war kurios. Via den Körper von ZSC-Verteidiger Karrer und den Pfosten fand der Puck zum Torschützen zurück. Die ZSC Lions ver- suchten nochmals alles. Doch Prassl traf nur den Pfosten, Karrer vergab eine Topmöglichkeit, Bachofner ebenso. Dieses Mal konnte der ZSC den Kopf nicht mehr aus der Schlinge ziehen.