Zalando testet CO2-Abgabe für Päckliversand
BERLIN. Der Modehändler Zalando will eine klimaneutrale Lieferoption für 10 Rappen einführen. Der Test läuft bereits.
Ein Zalando-Päckli verursacht im Schnitt 500 Gramm CO2Emissionen. Umweltbewusste Kunden können diese Emissionen künftig direkt im Shop des Onlinehändlers kompensieren. «Wir prüfen derzeit die Möglichkeit, im Checkout-Prozess klimaneutrale Lieferungen anzubieten», sagte Sprecherin Sandra Burghardt zu 20 Minuten. Damit könnten Kunden die CO2-Emissionen ausgleichen, die durch den Transport ihrer Bestellungen entstehen.
Die klimaneutrale Lieferop- tion hält Michel Rahm, Experte für Konsumgüter am Marktforschungsinstitut GFK, für einen strategisch sinnvollen Schritt. Zalando biete so künftig weniger Angriffsfläche, was den CO2-Ausstoss betrifft. Es sei etwa weniger wahrscheinlich, dass umweltbewusste Kunden auf Social Media einen Shitstorm wegen der Klimabelastung auslösen: «Diese Gefahr besteht – gerade bei Zalando, wo viel hin- und zurückgeschickt wird.» Die Option wird bereits bei einigen Bestellungen testhalber angezeigt. Das Feature ist aber mit dem Hinweis versehen, dass CO2-Kompensation zurzeit noch nicht verfügbar sei.
Im Test wird der Kompensationsbetrag mit 10 Rappen be- ziffert. Bei 500 Gramm
CO2 pro Päckli entspricht das 200 Franken pro Tonne CO2.
Zum Vergleich: Umweltorganisationen wie Mercy Corps rechnen mit rund 10 Franken pro Tonne. Rahm von der GFK glaubt, dass Kunden bereit sein dürften, 10 Rappen für den Klimaschutz zu bezahlen: «Kein einziger Kunde rechnet den Betrag pro Tonne aus und vergleicht.»