Ku-Klux-Klan an Fasnacht sorgt für Empörung
SCHWYZ. Mit Kapuzengewändern und Fackeln waren Fasnächtler am Güdelmontag in Schwyz unterwegs. Das sagt der Rassismusexperte.
Als ein Leser-Reporter aus Brunnen am Montag auf dem Schwyzer Hauptplatz auf eine als Ku-Klux-Klan-Mitglieder verkleidete Gruppe stiess, war er geschockt: «Das geht definitiv zu weit», ist der 23-Jährige überzeugt. Das fand laut Leser-Reporter auch jener Mann im karierten Hemd, der auf einigen Bildern zu sehen ist. Dieser soll die Gruppe gebeten haben, den Platz zu verlassen.
Die Mitglieder der Gruppe tragen «eine ziemlich getreu nachgemachte Kleidung beziehungsweise Tracht des amerikanischen Ku-Klux-Klans», sagt Rechtsanwalt und Rassismusexperte Daniel Kettiger. Der Ku-Klux-Klan sei das Paradebeispiel einer Trägerorganisation des weissen Rassismus gegen Schwarze. Kettiger ist der Meinung, dass «ein sol- cher Auftritt generell, aber gerade auch an der Fasnacht sehr einfalls- und geschmacklos ist.»
Machte sich die Gruppe strafbar? «Der Tatbestand der gegen die Menschenwürde verstossenden Herabsetzung fällt wohl bei einem allgemeinen Auftritt einer Ku-KluxKlan-Gruppe weg, weil es trotz des klar gegen Schwarze gerichteten Rassismus des KuKlux-Klans an der vom Gesetzgeber geforderten Ausrichtung des Auftritts gegen eine bestimmte Ethnie beziehungsweise Rasse fehlt», so Kettiger. Da an der Fasnacht von einer bestimmten Narrenfreiheit ausgegangen werden dürfe, falle die Strafbarkeit der Aktion wohl ganz dahin.