So viel zahlen die Leser für ihre Streaming-Abos
ZÜRICH. Der Kampf um exklusive Inhalte zerstückelt den Streaming- Markt. Das hat Folgen für die Kunden.
Netflix bekommt Konkurrenz: Nach Amazon Prime Video und Disney hat nun auch Apple letzte Woche angekündigt, mit dem eigenen Streaming-Dienst TV+ den Markt aufzumischen. Obwohl es auch in der Schweiz mittlerweile ein breites Angebot an Streaming-Diensten gibt, vertraut die grosse Mehrheit auf Netflix. So besassen 2018 über 1,5 Millionen Schweizer Zugang zu einem Netflix-Account. Das zeigen Zahlen aus dem IGEMDigimonitor 2018. Apple und Disney treiben die Zersplitterung im StreamingMarkt jedoch voran.
Für Digital-Experte JeanClaude Frick ist klar: «Wer bei Filmen und Serien mitreden will, braucht mindestens zwei Streaming-Abos.» Frick denkt dabei an Trend-Serien wie etwa «Game of Thrones», die exklusiv bei HBO läuft, während sich Netflix zunehmend mit eigens produzierten Inhalten abheben will. Liefere zudem Apple mit seinem neuen Dienst Inhalte, die man gesehen haben müsse, dränge sich auch dort ein Abo auf – ganz zu schweigen vom zusätzlichen Angebot für Sportfans: «Dann wird es leider richtig teuer.»
«Der Kampf um gute Inhalte wird für die Streaming-Anbieter immer wichtiger», sagt
auch Siri Fischer, Geschäftsführerin der IGEM. Fischer geht davon aus, dass die hiesige Übermacht von Netflix nur so lange bestehen bleibt, wie Netflix die exklusivsten Inhalte anbieten kann.
Digital-Experte Frick glaubt, dass die Zerstückelung des Marktes das illegale Streamen fördere. Schon heute seien längst nicht alle bereit, für Streaming-Angebote monatlich zu bezahlen.